Sollte die alte Theaterregel, dass eine verkorkste Generalprobe eine gelungene Premiere nach sich zieht, auch für Sportveranstaltungen gelten, kann Trapschützin Sonja Scheibl vom Itzstedter SV den am 28. Juli in Suhl beginnenden Europameisterschaften optimistisch entgegensehen.

Itzstedt. Beim letzten Formtest vor der EM, dem Weltcup im spanischen Granada, blieb die Olympia-17. von 2012 in London deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Die 33 Jahre alte Tischlermeisterin, die erst im Juni auf Zypern mit einem dritten Platz die erste Weltcup-Medaille für den Deutschen Schützenbund seit dem Karriereende von Altmeisterin Susanne Kiermayer geholt hatte, traf in Andalusien nur 65 von 75 Wurfscheiben und musste sich im Gesamtklassement mit dem mageren 38. Platz begnügen. Auf Zypern hatte es noch zu 70 Treffern gereicht.

Doch das mäßige Ergebnis muss relativiert werden: "Ich hatte mir im Vorfeld einen Infekt eingefangen. Aber ich wollte unbedingt starten, weil ich vorher echt gut drauf war", sagte Sonja Scheibl, "im Wettkampf hatte ich dann jedoch mehr Konzentrationsprobleme, als ich gedacht hatte. Ich bin aber mit meiner Herangehensweise trotzdem sehr zufrieden."

Die Itzstedterin ist beim Trap-Weltcup in Granada dennoch beste Deutsche

Sonja Scheibl blieb trotz des letztendlich unbefriedigenden Abschneidens ein kleiner Trost. Die fast ausschließlich in Eigenregie trainierende Itzstedterin war zumindest die erfolgreichste Teilnehmerin des deutschen EM-Kaders.

Mit ihren enttäuschenden Auftaktrunden von 20 und 21 Treffern, denen sie dann aber einen erstklassigen 24er-Durchgang folgen ließ, distanzierte Scheibl wieder einmal ihre DSB-Kameradinnen. Die Magdeburgerin Jana Beckmann (22, 23, 18) als 44. und Christiane Goehring (20, 21, 16) aus dem EM- Austragungsort Suhl auf Rang 53 mussten sich in Granada hinter der begeisterten Hobbymalerin einordnen.

Weltcup-Siegerin in Granada wurde die Slowakin Zuzana Stefecekova. Sie erzielte 72 Treffer in der Vorrunde, 14 im Halbfinale und 13 im Finale. Die spätere Dritte Corey Gogdell aus den USA hatte es im Vorkampf auf eine perfekte 75 gebracht.

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