Beim Schirnau-Jugend-Cup, dem Testlauf für den Horst-Schröder-Pokal, muss Philipp Storjohann im U21-Finale passen.

Kaltenkirchen. So hat sich Phi lipp Storjohann seinen Turnierabschluss dann doch nicht vorgestellt. Zwar liegt der 18 Jahre alte Tennis-Junior des TC an der Schirnau als Lokalmatador im U21-Finale des 4. Schirnauer-Jugend-Cups bereits mit 2:6 und 2:5 gegen Jonas Maier (TC Hummelsbüttel) zurück, aber dann geht plötzlich gar nichts mehr. Die Muskulatur der rechten Wade macht einfach zu; kein Schritt ist mehr möglich.

Doch Sportsgeist und Kameradschaft wird in dieser Spielklasse noch groß geschrieben. Maier eilt zu seinem Kontrahenten, der ausgestreckt auf dem Boden des Schirnauer Centre Courts liegt, und hilft ihm bei den Streckübungen, die den Krampf aus der Wade vertreiben sollen. Mit Erfolg, der Muskel wird wieder locker, aber für Storjohann ist das Match dennoch vorbei. Er gibt vorsichtshalber auf.

"Das ist schon ärgerlich. Ich hatte eigentlich ausreichend Magnesium im Voraus zu mir genommen, aber das war dann wohl doch nicht genug", sagte der 18-Jährige. Der konnte seiner Teilnahme am heimischen Jugend-Cup, der zu Deutschlands größter Jugend-Turnierreihe, der Dunlop Junior Series, gehört, dennoch genug Positives abgewinnen. "Immerhin habe ich in den drei Matches vor dem Finale zweimal Gegner geschlagen, gegen die ich im Vorjahr noch verloren habe. Ich bin schon ganz zufrieden mit mir."

Ein Gefühl, dass der Tennisjunior auch gerne bei seiner nächsten Aufgabe haben möchte, und die ist für seinen Club ungleich wichtiger. Denn an diesem Donnerstag beginnt der 16. Horst-Schröder-Pokal des TC an der Schirnau mit der Qualifikationsrunde. Hier will auch Philipp eifrig mithelfen. "Meine Aufgabe ist es, für das Livescoring ausreichend Kinder und Jugendliche zusammenzutrommeln. Die tragen dann von jedem Platz aus per iPad jedes Spiel direkt ins Online-Ergebnissystem ein."

Hilfe, die Ehrensache für Philipp Storjohann, die 27 weiteren Mitglieder des Organisations-Stabes und rund 50 Helfer ist. Sie alle wollen zum Gelingen "ihres" Turnieres, das für seine Ausrichtung vom DTB bereits ausgezeichnet wurde, beitragen.

Das mit 10.030 Euro höchstdotierte Turnier der Region für Damen und Herren beginnt in diesem Jahr einen Monat früher als üblich, was auch Auswirkungen auf den Jugend-Cup hatte. "Unser traditioneller Termin am ersten Augustwochenende ist schon langfristig mit einem Sperrvermerk seitens des DTB versehen", sagte Jugend-Cup-Organisator Sven Jaeppelt, "und da wir das Nachwuchsturnier immer mit dem Horst-Schröder-Pokal koppeln, war auch der Nachwuchs nun einen Monat früher als üblich dran."

Mit der unangenehmen Folge, dass Jaeppelt nur eine überschaubare Teilnehmerzahl in den Starterklassen U10 bis U21 begrüßen durfte. "In diesem Jahr waren es nur 53 Starter, sonst sind es immer um die 90 bis über 100." So blieb dann zum Beispiel Denisa Ibrahimovic (früher TC Alsterquelle, nun Club an der Alster) in der U21-Konkurrenz eine Klasse für sich und gab in drei Matches nur zwei Spiele ab.

Dass es ab Donnerstag deutlich lebhafter auf der Anlage an der Schirnauallee wird, ist klar. Beide Hauptfelder des Vorzeigeturniers werden mit 32 Spielern keine Lücken aufweisen.