Beim Autoslalom des MSC Kaltenkirchen gewinnt der Latendorfer Roy Roger Taylor am zweiten Tag nach Reparatur der Antriebswelle seines VW Polo.

Kaltenkirchen. "Gewusst wie" und "Selbst ist der Mann" sind geflügelte Worte, die vorrangig mit Heimwerkern in Verbindung gebracht werden. Doch für den Latendorfer Roy Roger Taylor sind dies bei der Ausübung seines Hobbys keine Phrasen, sondern oft genug auch "das" Erfolgsrezept.

Den 59 Jahre alten Kfz-Meister im Ruhestand aus Latendorf brachte es am zweiten Tag des Kaltenkirchener Slalomwochenendes jedenfalls nicht aus der Ruhe, als ihm ein technisches Missgeschick widerfuhr, das für andere Automobilisten eine Katastrophe und der Grund zum Aufgeben gewesen wäre.

Es geschah noch in der Vorbereitungsphase zum 36. Wilhelm-Henning-Gedächtnis-Slalom, dem zweiten von insgesamt drei Wettbewerben der Veranstaltung. Schon tags zuvor hatte Taylor bei wechselhaftem Wetter Pech mit der Reifenwahl gehabt. Er musste sich in seinem VW Polo mit Platz vier der Gesamtwertung begnügen, hatte Regenreifen bei mittlerweile wieder abgetrockneter Strecke aufgezogen.

Nun wollte es der rennbegeisterte britische Staatsbürger besser machen. Doch sein schon etwas betagtes Gefährt machte ihm einen Strich durch die Rechnung. "Mir ist der Antriebswellenflansch vom Getriebe abgerissen. Das wars dann fürs Rennen", sagte Taylor.

Aber für den versierten Mechaniker war noch nicht Schluss. Nach der Schadenfeststellung und dem Ausbau der Antriebswelle noch auf dem Festplatz fuhr ihn ein Zuschauer in Taylors Werkstatt, wo das nötige Ersatzteil bereit lag. Der Einbau klappte gerade noch rechtzeitig; zum Start des 21. Kaki-ADAC-Slaloms war der Polo wieder fahrbereit - und Taylor in Form. Unter 69 Teilnehmern des dritten Rennens holte sich der 59-Jährige, der am Sonntag Geburtstag feiert, nicht nur dem Klassen- sondern auch den Gesamtsieg.

Für Slalom-Organisator Harry Seiler vom ausrichtenden MSC Kaltenkirchen war dies nur eine der erzählenswerten Begebenheiten des Renntages. So gehörte Taylor auch zu einer Gruppe von Fahrern, die sich zudem als Helfer für diese Traditionsveranstaltung zur Verfügung gestellt hatten.

"Andersrum haben aber auch einige Helfer erstmals 'Blut geleckt' und eine Testfahrt unternommen", sagte Harry Seiler, der immerhin 222 Teilnehmer an zwei Renntagen verzeichnen durfte, sich nur etwas beständigeres Wetter gewünscht hätte. "Ich konnte sogar Kirsten Klauza, die Ehefrau von Polofahrer Ditmar Klauza aus Westensee, dazu überreden, ihr Glück zu versuchen. Sie hat sich mit dem VW Up ihres Sohnes richtig gut geschlagen und möchte nun weitermachen."

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