Ex-SVHU-Kapitän Stefan Pries schaut am Sonntag in Henstedt-Ulzburg als Trainer beim Vergleich der A-Junioren von Deutschland und Dänemark zu

Henstedt-Ulzburg. Der Ex-Kapitän ist in Zeitnot. Stefan Pries, Mannschaftsführer der Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg in den vergangenen beiden Punktrunden in der 3. Liga Nord und 2. Bundesliga, ist nun kein "Frog" mehr. Wegen des Antritts seine Lehramts-Referendariats in Schafflund, nahe seinem Wohnort Handewitt, haben sich die Wege des erfahrenen Rückraumakteurs und des SVHU getrennt. Doch an diesem Sonntag, 23. Juni, brennt der Spielmacher und Abwehrspezialist darauf, seine alte Wirkungsstätte, die Halle des Alstergymnasiums, wieder zu besuchen.

Grund: Die Arena an der Maurepasstraße ist Schauplatz eines für den Kreis Segeberg außergewöhnlichen Handball-Leckerbissens.

Als Anerkennung für ihre fraglos zweitligareife Vorstellung als Ausrichter von hochklassigen Punktspielen haben die SVHU-Verantwortlichen vom Deutschen Handball-Bund (DHB) nachträglich eine Belohnung erhalten. Die Henstedt-Ulzburger richten um 11 Uhr ein offizielles Vorbereitungs-Länderspiel der A-Junioren-Nationalteams von Deutschland und Dänemark aus.

Doch es ist nicht nur einfaches Interesse am Handball, weshalb Pries dieses prestigeträchtige Match in seiner alten Heimspielstätte sehen möchte. Der angehende Lehrer für Sport, Biologie und Mathematik hat in seiner Heimat im hohen Norden ein weiteres Amt übernommen. Pries ist nun Spielertrainer des zweiten Männerteams der SG Flensburg-Handewitt, die in der kommenden Serie in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein um Punkte kämpft und einen Neuaufbau versucht.

"Mein Weg zur Schule dauert gut sieben Minuten mit dem Auto, und zur Trainingshalle der SG komme ich in zwei Minuten mit dem Fahrrad", sagt der Handewitter, "besser hätte ich Familie, Beruf und Handball nicht miteinander verknüpfen können."

Und seiner neuen sportlichen Aufgabe wegen möchte er auch das Junioren-Länderspiel in der Maurepashalle unbedingt sehen. "Schließlich stehen im Kader von Nationaltrainer Christian Schwarzer mit Christopher Rudeck und Lukas Blohme zwei Flensburger Jungs, die ein ganz fester Bestandteil meiner Saisonplanung sind."

Doch der 31 Jahre alte Familienvater steht vor einem organisatorischen Problem, will er seine Youngster in Aktion erleben. Denn Pries selber muss noch von diesem Sonntag an intensiv an seiner Qualifikation für den neuen Job feilen. "Ich bin gerade dabei, in einem Rutsch die Trainer-C- und -B-Lizenz zu erwerben", sagt Pries. "Dafür war ich schon eine Woche an der Sportschule Kaiserau und muss nun für eine weitere Woche nach Leipzig. Leider ist aber das erste Treffen an diesem Sonntag um 16.30 Uhr. Das wird eng mit dem Länderspiel, aber vielleicht kann ich ja doch zumindest die erste Halbzeit sehen."

Gewiss auch, um einmal noch als Unbeteiligter von der Atmosphäre in seiner sportlichen Heimat der vergangenen zwei Spielzeiten Abschied nehmen zu können. "Das waren in Henstedt-Ulzburg zwei gute Jahre. Zwar mit einigen Tiefen und einem vermeidbaren Abstieg, aber eben auch mit dieser unglaublich spannenden Aufstiegssaison zuvor", zieht Pries eine kurze Bilanz. "Für das Projekt Handball in Henstedt-Ulzburg muss zwar noch einiges getan werden, aber mit dem großartigen Team im Hintergrund, den engagierten Machern und Spielern, die sich noch weiterentwickeln, hat der SVHU große Möglichkeiten für die Zukunft."

Doch nun hat erst einmal am Sonntag die Zukunft des DHB-Nationalteams gegen Dänemark das Sagen in der Halle Maurepasstraße. Wer um 11 Uhr dabei sein möchte, bekommt Tickets an der Tageskasse für 8 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 4 Euro (Jugendliche) oder 2 Euro (SVHU-Handball-Kinder).