Jan Brückner und Alexander Knaub starten bei Internationaler Leichtathletik-DM in Berlin

Norderstedt. Endlich Sonne, endlich trockenes Wetter. Jan Brückner, 22, und Alexander Knaub, 36, hätten sich keine besseren Bedingungen für ihr Abschlusstraining im Waldstadion des SV Friedrichsgabe wünschen können. Die beiden Leichtathleten der Norderstedter Werkstätten wollen sich hier gemeinsam mit sieben weiteren Sportlern des Landesleistungszentrums (LLZ) Norderstedt den letzten Schliff für den Höhepunkt der Freiluftsaison holen.

Am Freitag, 14. Juni, starten die Aktiven aus Norderstedt, Glücksburg, Flensburg, Oldesloe, Neumünster und Lübeck zusammen mit ihrem Trainerinnen-Quartett Maike Rotermund, Britta Jänicke, Sandra Heinichen und Angelika Carstesen in mehreren Kleinbussen zu den Internationalen Deutschen Meisterschaften für behinderte Leichtathleten in Berlin.

Für die Wettkämpfe mit 25 Nationen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion haben sich die Norderstedter Athleten einiges vorgenommen. Und besonders Alex Knaub hat der Ehrgeiz gepackt. Schließlich weiß der 36-Jährige noch aus dem Vorjahr, wie sich Erfolg anfühlt.

2012 hatte Knaub in der Bundeshauptstadt mit Gold im Diskuswerfen, Silber im Speerwerfen und Bronze beim Kugelstoßen einen kompletten Medaillensatz geholt. Ein Erlebnis, das der Werkstättenmitarbeiter gerne wiederholen möchte.

"Letztes Jahr haben Alex mit dem Diskus 25,37 Meter zum Titel gereicht, seine Bestweite liegt aber bei über 27 Metern", so Maike Rotermund, "ich denke, dass er gute Siegchancen hat."

Die Werkstätten-Sportlehrerin leitet auch das 2002 in Norderstedt gegründete LLZ für behinderte Leichtathleten und kennt das Leistungsvermögen ihrer Sportler bestens. "Seit letztem Herbst gibt es für die Jungs jeweils wöchentlich - je nach Wetterlage in der Halle oder im Stadion - Techniktraining, Kräftigungsübungen in unseren Räumen und Basketball zum Ausgleich. Die beiden sind fit und bereit."

Müssen sie auch sein, denn schon am Anreisetag geht es zur Sache. Um 17 Uhr beginnt für Alexander Knaub der Endkampf im Kugelstoßen, in dem er seine 2012 gestoßenen 9,76 Meter überbieten will. Gleichzeitig startet Jan Brückner zu seinem 100-Meter-Vorlauf. Im vergangenen Jahr hatte der 22- Jährige das Finale erreicht und dann in 12,77 Sekunden den sechsten Rang belegt. "Ich glaube, dass diesmal auch 12,5 Sekunden für mich möglich sind", sagt der Mitarbeiter der Werkstätten-Gartengruppe.

Sollte Brückner tatsächlich das Finale erreichen, fällt für ihn am Sonnabend gegen 14 Uhr der Startschuss. Dann wird Alex Knaub bereits alle Entscheidungen hinter sich haben. Noch am Freitag, 18.30 Uhr, beginnt der Endkampf im Speerwerfen, und am Sonnabend um 11 Uhr startet er sein Unternehmen Titelverteidigung im Diskuswerfen.