Das Aufbauteam der SVHU-Handballer transportiert vor dem Heimspiel gegen den ThSV Eisenach das Zweitliga-Equipment von Henstedt-Ulzburg nach Norderstedt

Henstedt-Ulzburg. Am Sonnabend gibt es für die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg nur ein Motto: zweimal 30 Minuten Vollgas! Ein Knochenjob für das Team von Trainer Tobias Skerka, das den drohenden Abstieg aus der 2. Bundesliga nur dann vermeiden kann, wenn es in der Heimpartie gegen den ThSV Eisenach (Anpfiff: 19.30 Uhr) mindestens einen Zähler mehr als der punktgleiche Tabellen-17. SG Leutershausen gegen die HSG Nordhorn-Lingen holt.

Das wichtigste Match der Saison ist für Florian Schulz zwar keine sportliche, dafür aber eine logistische Herausforderung. Der 27 Jahre alte Hochbau-Techniker kommandiert vor den Zweitliga-Heimbegegnungen des SVHU den Aufbautrupp. Und der wird - wie die Aktiven - diesmal ganz besonders kräftig zupacken. Grund: Die Henstedt-Ulzburger müssen wegen des Abi-Balls des Alstergymnasiums den Spielort wechseln und nach Norderstedt ausweichen.

"Das bedeutet für uns, dass wir das gesamte Equipment aus unserem Geräteraum zum Parkplatz hochschleppen, verladen und mit einem 7,5- Tonner in die Moorbekhalle transportieren müssen", sagt Schulz.

Zum Inventar gehören die beiden zerlegbaren Zusatztribünen für insgesamt 200 Zuschauer, jede Menge Stühle, Softbanden, die als Spielfeldabgrenzung dienen, Absperrungen, Werbebanner, die komplette Musikanlage, die für das Kassensystem und die Übermittlung der Spieldaten erforderlichen Laptops inklusive Kabelage.

Das aus 13 Personen bestehende Aufbauteam, das beim Schleppen der Utensilien von mehreren A- und B-Jugend-Handballern unterstützt wird, trifft sich schon am heutigen Freitag um 15 Uhr. Florian Schulz: "Hoffentlich passt gleich alles auf unseren mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw. Ansonsten müssten wir zweimal fahren."

Für die Schraubarbeiten in der Moorbekhalle veranschlagt der Rückraumspieler der vierten Männermannschaft des SVHU etwa zweieinhalb Stunden. Das Installieren der Technik - unter anderem müssen am Sonnabend zwei zweitliga-taugliche Hallenuhren angeschlossen werden, da die Zeitmesser in der Moorbekhalle rück- statt vorwärts laufen - dauert noch etwas länger.

Für Schulz und seine mit Akku-Werkzeug, "Knarren" und Maulschlüsseln bewaffneten Kollegen ist die Unterstützung der Zweitliga-Handballer eine Herzensangelegenheit. "Wir fühlen uns als Teil der Mannschaft und leiden während der Begegnungen mit, als würden wir selbst auf dem Feld stehen."

Am Klassenerhalt des SV Henstedt-Ulzburg hegt Florian Schulz keinen Zweifel. "Geschichte wiederholt sich eben doch. 2012 haben wir schon einmal das Unmögliche geschafft und sind am letzten Spieltag trotz einer scheinbar hoffnungslosen Ausgangssituation in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Mein Tipp: Wir gewinnen gegen Eisenach mit vier Toren Vorsprung, Leutershausen verliert gegen Nordhorn mit zwei Treffern Unterschied..."