Nachwuchstalente überzeugen bei Leichtathletik-Landesmeisterschaften der Verbände Hamburg und Schleswig-Holstein in der Jahnkampfbahn.

Norderstedt. Das haben die Leichtathleten aus Schleswig-Holstein und Hamburg in den vergangenen Wochen so sehr vermisst: Endlich einmal wurden die Aktiven beim Laufen nicht nass, sie mussten beim Speerwerfen sogar die Augen zusammenkneifen, um nicht von der Sonne geblendet werden, sie konnten einen trockenen Diskus in die Hand nehmen - und beim Kugelstoßen landete das Gerät im staubigen Sektor und nicht im Matsch.

Nachdem zuletzt diverse Sportfeste buchstäblich ins Wasser gefallen waren, fanden die gemeinsamen Landesmeisterschaften der Altersklassen U16 und U20 sowie die Titelkämpfe der Frauen im Stabhochsprung in der Hamburger Jahnkampfbahn fast komplett im Trockenen statt.

Auch Mika Niedieck (LG Alsternord) freute sich über die angenehmen Rahmenbedingungen. Der 14-Jährige verbesserte seine persönliche Bestmarke im Hochsprung gleich um neun Zentimeter auf 1,67 Meter. "Wir haben den Anlaufbogen bei den letzten Wettkämpfen ein wenig verändert, die Rutschgefahr war bei Nässe zu groß. Das hat so gut geklappt, dass wir dabei geblieben sind", sagte Trainer Jürgen Walter.

Im 100-Meter-Lauf der Schüler M14 war der Mehrkämpfer zunächst ebenfalls top. Im Vorlauf lief Mika Niedieck mit 12,58 Sekunden die schnellste Zeit. "Aber im Endlauf bekam er Probleme im rechten Oberschenkel", so Walter. Die Folge: Der Norderstedter brach auf den letzten Metern ein und kam erst nach 12,73 Sekunden ins Ziel. Platz eins ging an Paul Umland (TH Eilbeck) in 12,61 Sekunden.

Niedeck konnte die Niederlage verschmerzen. Er hatte schon eine Woche zuvor beim Sportfest in Halstenbek einen großen Erfolg gefeiert. Mit 2604 Punkten übertraf der Youngster im Block Sprint/Sprung die Qualifikationsnorm für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Markt Schwaben am 7. und 8. September um vier Zähler.

In toller Form präsentierte sich Catharina Carstensen (Altersklasse W15) von der LG Alsternord. Im Kugelstoßen war sie eine Klasse für sich und gewann den Wettbewerb souverän mit einer Weite von 11,48 Metern. "Endlich werde ich wieder zur Sportlerehrung der Stadt Norderstedt eingeladen. Die hat immer viel Spaß gemacht", sagte die 15-Jährige, die auch im Diskuswerfen (24,46 Meter) triumphierte.

Vereinskollegin Rebecca Nissen (W14) triumphierte mit 9,85 Metern ebenfalls im Kugelstoßen. Sie siegte zudem mit 22,35 Metern im Diskuswerfen. Da dort aber nur zwei Teilnehmerinnen des Hamburger Leichtathletikverbandes am Start waren, wurde keine Landesmeisterin gekürt.

Erfolge für den SC Rönnau 74 feierten Jana Schlabinger (W14) mit 1,53 Metern im Hochsprung sowie Sprinterin Anna-Sophie Bellerich (U20), die über 200 Meter (24,2 Sekunden) und 400 Meter (56,20 Sekunden) die schnellste Läuferin war. "Schade, die zunächst angezeigte 200-Meter-Zeit von 24,13 Sekunden wurde nach oben aufgerundet, weil es wohl Probleme mit der elektronischen Messanlage gab", sagt Trainer Sören Kuhn, "ansonsten wäre das eine neue persönliche Bestmarke gewesen."

Kuhn war trotzdem überglücklich, denn Anna-Sophie Bellerich hatte wegen einer Hüftverletzung drei Wochen lang nicht trainieren können; die fehlenden Einheiten machten sich auf der 400-Meter-Strecke bemerkbar.

Einen weiteren Landesmeistertitel für den Kreisleichtathletikverband Segeberg holte die 4 x 100-Meter-Staffel des SV Friedrichsgabe in der Altersklasse U16 weiblich. Annike Rohlff, Melina Mattern, Jaqueline Eylmann und Anna Lindenau kamen nach 52,11 Sekunden ins Ziel.