Zweitliga-Handballer des SVHU stehen am Sonnabend gegen ThSV Eisenach unter Erfolgsdruck

Henstedt-Ulzburg. Es war ruhig im Reisebus der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, ungewöhnlich ruhig. Der Frust über das 28:29 (13:14) im Auswärtsspiel bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim, der sechsten Saisonniederlage mit einem Tor Differenz, erstickte jeglichen Redefluss, als der SVHU-Tross die Friedrich-Ebert-Halle verließ und sich auf die knapp achtstündige Heimfahrt machte.

Was war passiert? Die Spieler von Trainer Tobias Skerka hatten vor 1040 Zuschauern wie so oft in dieser Saison alles gegeben, sich immer wieder an den favorisierten Gegner herangekämpft - und standen nach 60 Minuten wieder einmal mit leeren Händen da. Noch schlimmer: Allen Beteiligten war bewusst, im Fernduell mit der SG Leutershausen um den Klassenerhalt einen Big Point vergeben zu haben.

Tim Völzke hatte es in der Hand gehabt, dem SVHU eine günstige Ausgangsposition für das im Abstiegskampf entscheidende Heimspiel gegen den ThSV Eisenach (Sonnabend, 19.30 Uhr, Moorbekhalle Norderstedt) zu verschaffen. Der 23 Jahre alte, bis zu diesem Zeitpunkt siebenmal erfolgreiche Rückraumakteur wurde 30 Sekunden vor Schluss der Partie von seinen Mannschaftskollegen in Szene gesetzt, stieg hoch - und hämmerte den Ball an die Unterkante der Latte des Ludwigshafener Gehäuses. Das 30:30 wäre so wertvoll wie ein Sieg gewesen...

Trainer Skerka: "Niemand macht Tim einen Vorwurf. Wir haben uns nicht mit dieser letzten Aktion, sondern schon zuvor um den Lohn unserer Arbeit gebracht." Der Coach spielte damit vor allem auf die schlechte Chancenauswertung der Gäste an, die sich den Luxus leisteten, sechs hundertprozentige Möglichkeiten auszulassen. "Und das", so Skerka, "lässt sich in einem so knappen Match nicht kompensieren."

Fakt ist: Der SV Henstedt-Ulzburg steht am Sonnabend beim virtuellen Showdown der Abstiegskandidaten enorm unter Druck. Der Tabellen-18. muss gegen Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach mindestens einen Zähler mehr holen als die punktgleiche SG Leutershausen, die ebenfalls um 19.30 Uhr die leicht favorisierte HSG Nordhorn-Lingen empfängt. Sollten die beiden Underdogs verlieren, hätten die Mittelfranken in der Endabrechnung aufgrund des besseren Torverhältnisses die Nase vorn.

"Sicherlich haben wir die schlechteren Karten gegenüber Leutershausen. Aber es gibt noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt - und die wollen wir nutzen", so Tim Völzke.

Um bestens vorbereitet in das Match gegen Eisenach gehen zu können, wird der SVHU am Freitag ein Abschlusstraining am ungewohnten Spielort absolvieren. "Ich gehe nicht davon aus, dass der Umzug nach Norderstedt unsere Leitung negativ beeinflussen wird", so Skerka, "das Feld ist schließlich genauso groß wie in Henstedt-Ulzburg. Und auch in der Moorbekhalle stehen zwei Tore..."

Tabelle der 2. Handball-Bundesliga: 1. Bergischer HC (55:15 Punkte), 2. TV Emsdetten (52:18), 3. ThSV Eisenach (47:23), ..., 8. HSG Nordhorn-Lingen (37:33), ..., 17. SG Leutershausen (22:48/953:991 Tore), 18. SV Henstedt-Ulzburg (22:48/930:997), 19. TuS Ferndorf (16:54).