Die Fußballer von TuRa Harksheide stehen nach dem 3:1 beim SV Altengamme mit einem Bein in der Landesliga. Mit einem Sieg gegen Wilhelmsburg kann der Aufstieg unter Dach und Fach gebracht werden.

Norderstedt. Auf das schier endlose Zittern und Bangen folgten die große Erleichterung und dann der überschäumende Jubel. Die reguläre Spielzeit im ersten Kräftemessen der Aufstiegsrunde zur Fußball-Landesliga Hamburg zwischen den Bezirksliga-Vizemeistern SV Altengamme (Staffel Ost) und TuRa Harksheide (Staffel Nord) war bereits um sechs Minuten überschritten, als Marcel Boldt bei einem Konter der mit 2:1 in Führung liegenden Gäste im Strafraum der Platzherren zu Fall gebracht wurde.

Ohne zu zögern entschied Schiedsrichter Jörn Beuch vom Harburger SC auf Elfmeter. Und zu diesem Zeitpunkt war TuRa-Coach Marcus Fürstenberg klar: "Das kann jetzt nicht mehr schiefgehen."

Als sich Juro Julardzija den Ball auf den Punkt legte und danach nervenstark zum 3:1 (1:1)-Endstand verwandelte, entlud sich die Anspannung bei den Harksheidern in Freudentänzen auf dem Rasen.

"Wenn wir dieses Spiel gewinnen, stehen wir schon mit einem Bein in der Landesliga", hatte Marcus Fürstenberg vor der Partie gesagt. Der Kontrahent vom Elbdeich war für den Trainer der eigentliche Favorit auf den ersten Platz beim Vierer-Turnier gewesen.

Nun nimmt die TuRa-Elf diese Position ein. Mit einem Sieg am Mittwoch (19 Uhr) gegen den SV Wilhelmsburg auf neutralem Spielfeld - die Begegnung wurde witterungsbedingt auf den Kunstrasenplatz der Sportschule des Hamburger Fußballverbands (Jenfelder Allee 79 a) verlegt - können die Kicker vom Exerzierplatz den Aufstieg bei einem gleichzeitigen Sieg des SV Altengamme über Hansa 11 beziehungsweise einem Unentschieden der bislang noch punktlosen Mannschaften vorzeitig unter Dach und Fach bringen.

Die Wilhelmsburger haben ihr Auftaktmatch beim Vertreter der West-Staffel mit 3:1 gewonnen. Spätestens nach dem letzten Duell am Sonntag gegen Hansa 11 (15 Uhr/collatz+schwartz-Sportpark) sollen in Harksheide die Sektkorken knallen. Denn durch den Verbleib der zweiten Teams des Hamburger SV und des FC St. Pauli sowie des SC Victoria in der Regionalliga Nord schaffen der Erste und Zweite der Aufstiegrunde den Sprung in die Landesliga. Sollte Oberligist Eintracht Norderstedt in die vierthöchste Spielklasse aufsteigen, würde sogar noch der dritte Rang die Landesliga-Qualifikation bedeuten.

Auf die Unterstützung des Nachbarvereins wollen sich Marcus Fürstenberg und seine Schützlinge allerdings nicht verlassen. "Ich erwarte am Mittwoch ein kampfstarkes Team. Wir werden uns gegen Wilhelmburg nicht verstecken, sondern auf Sieg spielen", lautet die Ankündigung des Übungsleiters für das Match.

Dann heißt es für die Harksheider, die eigenen Nerven im Griff zu behalten, was in Altengamme nicht immer der Fall war. Besonders Torhüter Daniel Jeschke, einem in dieser Serie sicheren Rückhalt, war in einigen Szenen eine gewisse Unruhe anzumerken.

So führte ein missglückter Abschlag des 28 Jahre alten Schlussmanns zum zwischenzeitlichen Rückstand gegen Altengamme (32.). "In dieser Phase haben wir sehr nervös agiert", sagte Marcus Fürstenberg, "daher war der schnelle Ausgleichstreffer durch Marcel Boldt nur vier Minuten später extrem wichtig für uns."

Vor 230 Zuschauern brachte Malte Griese die Gäste in der 59. Minute mit seinem Kopfballtor zum 2:1 auf die Siegerstraße, ehe Julardzija praktisch mit dem Schlusspfiff für die Entscheidung sorgte.

Für den heutigen Dienstag steht ein lockeres Regenerationstraining auf dem Plan - für die TuRaner eine willkommene Gelegenheit, um ihre diversen Blessuren ein wenig zu pflegen.

Tore: 1:0 P. Heitmann (32.), 1:1 Boldt (36.), 1:2 Griese (59.), 1:3 Julardzija (90.+8/Foulelfmeter).

TuRa Harksheide: Jeschke - Kazmierczak, Pietruschka, Rüdiger, Skalnik - Boldt, Kiene, Marschall (90.+1 Latifaj), Patrin (69. Vo) - Gehr (72. Julardzija), Griese.