Die Oberliga-Fußballer von der Ochsenzoller Straße haben keine Mühe mit dem streckenweise desolat auftretenden Bramfelder SV

Norderstedt. Leider führt der Hamburger Fußball-Verband keine offiziellen Statistiken über Elfmeterschützen in seiner Oberliga. Doch auch ohne historische Vergleichswerte ist die Bilanz von Eintracht Norderstedt in dieser Saison bemerkenswert. 13- mal stand ein Spieler der Garstedter am Punkt, 13-mal landete der Ball im Netz.

Beim 4:0 (1:0) gegen den Bramfelder SV am 32. Spieltag verwandelten erst Philipp Koch zum 1:0 (30.) und später Linus Meyer zum 3:0 (63.) lässig ihre Versuche. Im internen Wettstreit liegt Koch allerdings mit nunmehr zehn Treffern klar vorne. Übrigens: Aus dem Spiel heraus hat der 22-Jährige nur ein einziges Tor erzielt.

Manche Konkurrenten mögen misstrauisch sein und die Häufigkeit hinterfragen, mit welcher die Eintracht Strafstöße zugesprochen bekommt. Doch Diskussionen um die Berechtigung einer dieser Entscheidungen gab es bisher kaum. Und auch die Bramfelder Fouls waren unstrittig.

"Nur der Elfmeter im Hinspiel gegen Rugenbergen war wohl keiner", sagte Philipp Koch offenherzig. Der Mittelfeldakteur hat in seiner Oberliga-Karriere bisher eine perfekte Quote ohne "Fahrkarte". "Ich habe in der Jugend ein paar Strafstöße verschossen, dann habe ich es erst einmal gelassen", so seine Erinnerung.

Vor dieser Saison war eigentlich Angreifer Jürgen Tunjic für die verantwortungsvolle Aufgabe vorgesehen, ehe der Routinier in zwei Testkicks jeweils scheiterte. Nun hat Koch das Erstzugriffsrecht, Meyer ist sein Vertreter.

Die klassische Fußballer-Regel besagt, dass der Schütze nur dann wechselt, wenn ein Kicker einen Elfmeter vergeben hat. "Aber es können gerne noch ein paar Tore hinzukommen", sagte Philipp Koch.

Trainer Thomas Seeliger nutzte die Begegnung mit dem streckenweise desolaten Abstiegskandidaten Bramfeld auch zum Experimentieren. So startete die Eintracht in einer 3-5-2-Formation und wechselte während der 90 Minuten immer wieder das taktische System, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Tore: 1:0 Koch (30./Foulelfmeter), 2:0 Makomé (49.), 3:0 Meyer (63./Foulelfmeter), 4:0 Tunjic (89.).

Gelb-Rote Karte: Kais Schakir (Bramfeld/82./wiederholtes Foulspiel).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Aniteye, Eglseder, Kummerfeld (28. Makomé) - Grove, Marxen (69. Sa Borges Dju), Koch, Rose (80. Oguz) - Meyer - Kunath, Tunjic.