Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg verlieren die Auswärtspartie beim TV Bittenfeld knapp mit 25:27

Henstedt-Ulzburg. Nach der 25:27 (11:14)-Auswärtsniederlage beim TV Bittenfeld sind für die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg physische Regeneration und mentale Streicheleinheiten angesagt. Nur mit der entsprechenden Frische hat der SVHU am Sonnabend, 19 Uhr, vor eigenem Publikum gegen den HC DHfK Leipzig die Chance, die bisher ernüchternd verlaufene Englische Woche mit einem Erfolgserlebnis zu beenden.

Punktspiele in der 2. Handball-Bundesliga sind ein Knochenjob; und den erledigten die Henstedt-Ulzburger nach zwei zuvor unbefriedigenden Heimpartien gegen den VfL Bad Schwartau und Eintracht Hildesheim vor 1400 gegnerischen Fans 60 Minuten lang mit vorbildlichem Einsatz.

Ohne ihren angeschlagenen Abwehrorganisator und Spielmacher Nico Kibat, der im Training einen Pferdekuss kassiert und einen schweren Bluterguss im Oberschenkel davongetragen hatte, übernahm Stefan Pries die Rolle des Antreibers und Lenkers. Damit nicht genug: Der Kapitän der "Frogs" zeichnete sich zudem als siebenfacher Torschütze aus, seine Trefferquote betrug 70 Prozent. "Das war eine sehr starke Leistung von Stefan. Daran gibt es nichts zu bemängeln", sagte sein Coach Tobias Skerka.

Der Übungsleiter wertete den Auftritt seines Teams als positive Reaktion auf die Ergebnisse der vorangegangenen Spieltage. "Die Mannschaft hat über die gesamte Matchdauer entschlossen agiert und gezeigt, dass sie an ihre Chance glaubt", sagte der SVHU-Trainer, "es ist nur zu schade, dass wir uns letztlich nicht für unseren guten Auftritt belohnt haben."

Der Hauptgrund für die Auswärtsniederlage war erneut die verbesserungswürdige Offensivbilanz. So verpufften 33 Angriffe des SV Henstedt-Ulzburg. Allein die Wurfquoten von Pries, Kreisläufer Lars-Uwe-Lang und Rechtsaußen Julian Lauenroth waren positiv. "Wobei Zahlen nicht alles sind", sagte Tobias Skerka, der in diesem Zusammenhang auf die ohne Torerfolg gebliebenen Lasse Kohnagel und Maik Makowka im rechten Rückraum verwies. "Die beiden haben einer sehr offensiven Abwehr gegenübergestanden, aber ihrerseits immer wieder Druck ausgeübt, den Ball gut weitergeleitet und so ihren Nebenleuten die Treffer ermöglicht."

Die Henstedt-Ulzburger stellten ihrerseits eine Abwehr, die sich bissig gab und in der zweiten Halbzeit - unterstützt von einem stark haltenden Keeper Jan Peveling - eine bemerkenswerte Aufholjagd initiierte. Mit 11:5 entschieden die Gäste das dritte Spielviertel für sich, der Sieg erschien angesichts einer 22:19-Führung in der 47. Minute zum Greifen nah. Unter anderem auch deshalb, weil die "Frogs" ihr Gegenstoßspiel nach der Pause anzogen und zu mehreren leichten Toren kamen, die beim 19:25 gegen Eintracht Hildesheim noch gefehlt hatten.

Mit mehreren Fehlwürfen und ärgerlichen Ballverluste in den folgenden Minuten brachten die Gäste Bittenfeld dann aber zurück ins Spiel. Unterstützt von ihren lautstarken Fans und - nach Ansicht der SVHU-Verantwortlichen - auch durch eine Vielzahl umstrittener Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns Christoph Maier/Michael Kilp (Steinbach/Oberursel) schafften die Hausherren in der Schlussphase tatsächlich noch die Wende.

"Wir hatten die Summe der knappen Pfiffe gegen uns", sagte Tobias Skerka angesäuert. Er war sich aber auch klar darüber, dass sein Team den Sieg selber aus der Hand gegeben hatte.

Sein Fazit: "Fakt ist, dass wir uns gut präsentiert und alles gegeben haben." Klar, dass er eine Wiederholung dieses Auftritts am Sonnabend gegen Leipzig fordert. Schließlich gilt es, den Drei-Punkte-Vorsprung auf den Tabellen-18., die SG Leutershausen, zu verteidigen oder gar auszubauen. Skerka: "Die Leistung gegen Bittenfeld ist das Minimum dessen, was wir bringen müssen, wenn wir gewinnen wollen."

Spielverlauf: 0:1, 3:1 (5.), 3:3, 5:3 (9.), 6:5 (13.), 9:5 (15.), 9:7, 10:7, 10:10 (23.), 13:10 (28.), 14:11 - 16:13 (33.), 17:14, 17:16 (36.), 18:16, 18:18 (39.), 19:18, 19:22 (47.), 21:22, 21:23 (48.), 25:23 (56.), 26:24, 26:25 (60.), 27:25.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Rasmus Gersch (9/davon 5 Siebenmeter), Stefan Pries (7), Julian Lauenroth (3), Lars-Uwe Lang, Tim Völzke und Jens Thöneböhn (je 2).

Tabelle: 1. Bergischer HC (49:13 Punkte/947:812 Tore), 2. TV Emsdetten (48:16/868:789), 3. ThSV Eisenach (42:20), ..., 6. TV Bittenfeld (34:28/875:876), ..., 14. ASV Hamm-Westfalen (23:39/863:888), 15. SC DHfK Leipzig (23:39/814:882), 16. EHV Aue (22:38/830:855), 17. SV Henstedt-Ulzburg (21:41/829:891), 18. SG Leutershausen (18:44/842:891), 19. TuS Ferndorf (16:46/844:941).