Der 28 Jahre alte Segeberger triumphiert beim 24. Kaltenkirchener Stadtlauf zunächst über 5000 und anschließend auch über 10.000 Meter.

Kaltenkirchen. Im Gesicht von Claudius Michalak glitzerten dicke Schweißperlen. Doch ansonsten sah der Sieger des 24. Kaltenkirchener Stadtlaufs frisch und munter aus und konnte nach dem Zieleinlauf ohne größere Anstrengung über seinen Erfolg sprechen. "Das ist eine geile Strecke, die ist richtig schnell", sagte der 28-Jährige, der zuvor die Konkurrenz über die 10.000 Meter deklassiert hatte. Nach 33:03 Minuten kam der Segeberger ins Ziel. Der Zweitplatzierte - Holger Wollny aus Bösdorf - brauchte 1:48 Minuten länger.

Zwei Stunden vor seinem Triumph über die lange Distanz war Claudius Michalak schon einmal als Erster über den Zielstrich gelaufen. 15:17 Minuten reichten auch in diesem Wettbewerb zum Sieg. "Ich kann mich nicht erinnern, dass es das in der Geschichte des Stadtlaufs schon mal gegeben hat. Zumindest nicht in diesem Jahrtausend", sagte Mitorganisator Joachim Kebschull.

Michalak war einst Mitglied beim SC Rönnau 74, entschied sich dann aber, auf eigene Faust zu trainieren. Vor einem Jahr schien seine Karriere schon beendet zu sein. Eine langwierige Schambeinentzündung zwang den Ausdauersportler zu einer neunmonatigen Lauf- und Wettkampfpause. Nun will er wieder angreifen. Beim Lauf zwischen Meeren am 1. Juni von Husum nach Damp hofft er auf einem Platz im Intersport-Mauritz-Staffelteam.

Während der Kreisstädter in Kaltenkirchen zum ersten Mal antrat, rannte Stella Buck, 40, schon 1993 mit. "Damals habe ich überraschend gewonnen. Und diesmal hat es wieder geklappt, ich bin total glücklich", sagte die Henstedt-Ulzburg gerührt. Auch mit ihrer Zeit von 38:35 Minuten war sie sehr zufrieden.

Im 5000-Meter-Lauf hatte Titelverteidiger Lasse Nygaard Priester (SG Wasserratten Norderstedt) das Nachsehen. Der Triathlet zollte Claudius Michalak aber Respekt. "Er war einfach besser als ich", so Nygaard Priester, der erst drei Tage zuvor in Cottbus Deutscher Duathlon-Vizemeister der Junioren geworden war. "Das ist aber keine Entschuldigung, warum es in Kaltenkirchen nicht ganz gereicht hat."

Bei den Frauen triumphierte mit Kaja Schröder (19:04 Minuten) eine Triathletin. Auch sie war begeistert. "Das ist sicher eine der schnellsten Strecken in Schleswig-Holstein", sagte die 18 Jahre alte Möllnerin, die Mitglied im deutschen D/C-Triathlonkader ist.

Während die Sieger ihre Wettbewerbe im Eiltempo absolvierten, hatte es der Großteil der 1770 Läufer, Walker, Bambinis und Grundschüler nicht ganz so eilig. Sprecher Dirk Schulz kommentierte die Auftritte der Besten und begleitete auch die weniger schnellen Aktiven mit aufmunternden Worten.

Dass die Traditionsveranstaltung überhaupt wie geplant stattfinden konnte, war auch ein Verdienst der Baufirma Meinert, die am Tag zuvor die Straßenbauarbeiten im Start- und Zielbereich fertiggestellt hatte. "Die Jungs haben einen Schlag reingehauen. Vielen Dank dafür", sagte Horst Zawada. Der 69-Jährige freute sich über eine rundum gelungene Veranstaltung, die Volksfestcharakter hatte. Gute Stimmung herrschte auch hinter den Kulissen: "Unser Team ist klasse. Und den Sponsoren ein dickes Dankeschön."

Eine große Stütze fehlte dem Ausrichter Kaltenkirchener TS allerdings. Carola Kubisch musste aus gesundheitlichen Gründen passen. Horst Zawada: "Sie war aber in Gedanken dabei."