Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg verlieren beim 29:32 beide Punkte und Rückraumspieler Kevin Wendlandt, der mit dem rechten Knie wegknickte. Eine Diagnose steht noch aus.

Henstedt-Ulzburg. Sollte diese 40. Minute der Zweitliga-Handballpartie zwischen der gastgebenden HG Saarlouis und dem SV Henstedt-Ulzburg zur Schlüsselszene für die verbleibenden acht Spiele des Aufsteigers aus Henstedt-Ulzburg werden? Aus Sicht der Gäste hoffentlich nicht. Denn zumindest war der Augenblick, als SVHU-Rückraumshooter Kevin Wendlandt auf dem Weg zu seinem siebten Treffer mit dem rechten Knie wegknickte, den Ball vor Schmerzen fallen ließ und die Gastgeber per Gegenstoß zum 20:20 ausglichen, der Wendepunkt in diesem so wichtigen Match.

"Kevin war bis dahin unser bester Mann auf dem Feld und hat eine großartige Leistung geboten", sagte SVHU-Trainer Tobias Skerka, den der doppelte Punktverlust bei den Saarländern ebenso wurmt, wie ihn die Verletzung seines Rückraumschützen besorgt. "Kevin wird gleich am Montag zum Arzt gehen und dann hoffentlich keine so negative Diagnose erhalten. In dieser Phase brauchen wir ihn unbedingt."

Dabei hatten die Henstedt-Ulzburger über weite Strecken in der ersten Halbzeit und auch zu Beginn des zweiten Durchgangs bewiesen, dass sie auch in fremden Hallen in dieser Saison ein stets ernst zu nehmender Gegner sind.

Und vielleicht hätten die Gäste sogar beim Pausenpfiff in Führung gelegen und nicht die von ihren über 1400 Fans in der Stadtgartenhalle angepeitschten Hausherren, wenn dem SVHU nicht das Wurfpech an den Fingern geklebt hätte. Allein Rechtsaußen Lars Bastian musste für sich bis zur 20. Minute fünf Fahrkarten verzeichnen. Ein gutes Dutzend weiterer Fehlwürfe und Ballverluste durch technische Fehler seiner Teamkameraden brachte dann die HG Saarlouis bis zur Pause erstmals deutlich in Front.

Doch die Henstedt-Ulzburger zeigten nach Wiederanpfiff, welch positive Wirkung eine Phase der Sammlung auf das gesamte Team haben kann. Nur 3:37 Minuten benötigen die Gäste, um zum 16:16 auszugleichen; knapp drei Minuten später lagen sie erstmals mit zwei Toren in Front (17:19/37.).

Alles schien rund zu laufen und der SVHU das Match wieder unter Kontrolle zu haben. Bis eben zu jener 40. Minute. Zwar konnten Lasse Kohnagel und der nun wieder für Wendlandt zurückgewechselte Tim Völzke noch zum 22:22 (43.) ausgleichen, aber Unsicherheit machte sich wieder breit.

Der mit zehn Feldtoren überragende Dirk Holzner sowie der sechsfache Torschütze Tim Suton hielten sich auf Seiten der Hausherren an den Patzern der Gäste schadlos. Hinzu kamen ungewöhnlich häufig und früh angezeigte Zeitspiele sowie gleich zwei Zeitstrafen in der 51.Minute gegen Tim Völzke und Lars-Uwe Lang (die einzigen in dieser Partie gegen den SVHU), die eine mögliche Aufholjagd erschwerten.

"Unterm Strich muss ich trotz einiger diskutabler Pfiffe bekennen, dass wir uns in den entscheidenden Phasen durch Eigenfehler um den verdienten Lohn gebracht haben", sagte Tobias Skerka, "jetzt stehen wir am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den VfL Bad Schwartau in der Pflicht."

Spielverlauf: 2:1, 2:3 (7.), 4:3, 6:6 (15.), 10:7, 10:10 (23.), 13:11 (27.), 15:11 - 16:14, 16:17 (35.), 18:20 (39.), 20:21, 22:21, 22:22 (43.), 26:22 (49.), 26:24, 28:24 (53.), 30:26, 30:28 (58.), 32:28, 32:29.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Kevin Wendlandt (6), Nico Kibat (5 Siebenmeter), Lars-Uwe Lang (4), Julian Lauenroth, Lasse Kohnagel (je 3), Tim Völzke und Jens Thöneböhn (je 2), Lars Bastian, Maik Makowka, Jan Wrage, Tim-Philip Jurgeleit (je 1).

Tabelle: 1. TV Emsdetten (46:12 Punkte/790:710 Tore), 2. Bergischer HC (43:13/868:750), ..., 8. VfL Bad Schwartau (29:27/764:750), 9. Empor Rostock (29:27/790:789), 10. HC Erlangen (29:27/683:684), 11. HG Saarlouis (27:31/804:844), 12. TSG Ludwigshafen-Friesenh. (26:30/757:761), 13. DHfK Leipzig (23:33/743:791), 14. ASV Hamm-Westfalen (23:35/814:828), 15. Eintr. Hildesheim (22:34/705:720), 16. SVHU (21:35/760:809), 17. EHV Aue (20:38/803:829), 18. SG Leutershausen (16:40/758:800), 19. TuS Ferndorf (16:40/762:852).