Der 29 Jahre alte Norderstedter Öner Samiloglu sammelt am Sonntag beim Haspa Marathon von Freunden und Sponsoren Geld für den guten Zweck

Norderstedt. Echte Männer müssen in ihrem Leben ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und dann auch noch (mindestens) ein Kind zeugen. Diese ein wenig angestaubte Volksweisheit mag für einige tatsächlich ein Maß für Erfolg und Glück sein, doch die persönliche Agenda sieht bei vielen Menschen ganz anders aus.

Bei Öner Samiloglu steht zurzeit die Teilnahme am 28. Haspa Marathon ganz oben auf seiner "To-Do-Liste". "Ich werde im August 30 Jahre alt. Vor her möchte ich einen Marathon laufen, deshalb bin ich am Sonntag dabei", sagt der 29 Jahre alte Norderstedter. Die Idee, in Hamburg an den Start zu gehen, entstand am Neujahrsmorgen. Nägel mit Köpfen machte der Restaurantfachmann, der in den Servicebereichen des Arriba-Erlebnisbades arbeitet, dann im März und meldete sich für den Lauf über 42,195 Kilometer an.

Seitdem wird trainiert, so viel und oft es geht. Nicht nach einem festgelegten Plan, sondern eher nach eigenem Geschmack. "Ich bin einfach losgelaufen." Anfangs standen Joggingeinheiten über 5000 oder 10.000 Meter an. Auch der eine oder andere Muskelkater machte sich bemerkbar. Dann wurden die Strecken länger. "Einen Halbmarathon bin ich schon gelaufen. Dafür habe ich zweieinhalb Stunden gebraucht, das ist in Ordnung", so Samiloglu und fügt hinzu: "Außerdem habe ich meine Ernährung umgestellt, nasche nicht mehr so viel und esse dafür gesünder."

Abgehakt hat Öner Samiloglu auf seiner Wunschliste bereits einen weiteren Punkt und hörte mit dem Rauchen auf. Durch das Ende der Qualmerei ver besserte sich auch die Kondition, was sich beim Training für den Langstreckenlauf positiv bemerkbar gemacht hat. Ob die Vorbereitung für das erfolgreiche Abschneiden beim Marathon ausreicht, weiß Öner Samiloglu nicht. Der Marathonneuling ist bescheiden. "Mein Ziel ist, unter der Zeit von sechs Stunden zu bleiben. Mehr will ich gar nicht."

Um sich zusätzlich zu motivieren, hat sich der früherer Fußballer, der schon für den 1. Norderstedter FC und für Eintracht Norderstedt II kickte, etwas ganz Besonderes ausgedacht. Er hat Freunde und Bekannte animiert, ihn beim Lauf zu unterstützen und für jeden absolvierten Kilometer einen bestimmten Betrag zu spenden.

"Jeder kann so viel geben, wie er oder sie mag und auch bestimmen, wofür das Geld verwendet werden soll", erklärt Öner Samiloglu. Wer zum Beispiel 50 Cent pro Kilometer gibt, kommt auf 21 Euro, sollte der Norderstedter das Ziel erreichen. Weniger Kilometer bedeuten weniger Geld. "Das ist für mich eine tolle Motivation, um durchzuhalten. Mo mentan sind wir bei 17,45 Euro. Wenn ich durchhalte, sind das schon über 700 Euro für einen guten Zweck."

Öner Samiloglu hofft an der Strecke und für seine Idee auf Unterstützung

Wer Öner Samiloglu an der Strecke anfeuern möchte, findet auf der offiziellen Internetseite ( www.haspa-marathon-hamburg.de) unter dem Menüpunkt "Zuschauer" eine Auflistung der schönsten Punkte an der Strecke.

Wer dagegen den Mann mit der Startnummer 12730 und seine Idee als Supporter nachhaltig unterstützen möchte, kann online einen Betrag und einen gewünschten Verwendungszweck angeben. Öner Samiloglu: "Das geschieht natürlich alles freiwillig. Die Daten werden vertraulich behandelt, niemand verpflichtet sich zu irgendetwas."

Auf der Internetseite no-city (Norderstedt-City) stehen alle Informationen zum Training, zum "Lauf des Lebens" und zum Spendenprojekt.

www.no-city.de