Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg bangen nach dem 24:29 in Rödertal um Janicke Bielfeldt und Mirlinda Hani

Henstedt-Ulzburg. Nach dem Match ist vor dem Match - also machte sich Handballtrainer Volker Paul schon kurz nach der 24:29 (12:14)-Auswärtsniederlage der Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg beim HC Rödertal daran, die Partie kritisch zu analysieren und sich erste Gedanken über das letzte Drittliga-Heimspiel des SVHU in der Saison 2012/2013 zu machen.

"Mal sehen, mit welcher Aufstellung wir gegen den Berliner TSC antreten können", sagte der Übungsleiter nach einem besorgten Blick in die hintere Region des Reisebusses. Dort waren zwei seiner Spielerinnen damit beschäftigt, ihre lädierten Sprunggelenke zu kühlen. Janicke Bielfeldt war kurz vor der Halbzeitpause unglücklich umgeknickt, Mirlinda Hani ereilte das gleiche Schicksal im zweiten Durchgang.

Wir schwer die Verletzungen sind, steht noch nicht fest. "Janicke und Mirlinda werden auf jeden Fall zum Arzt gehen. Sollten beide am kommenden Sonnabend ausfallen, wird's ziemlich eng für uns", sagte Paul, der schon in Radeberg improvisieren musste, da die gesundheitlich angeschlagenen bzw. verletzten Bente Maassen, Marleen Völzke, Inga Schlegel, Miriam Hawen und Christiane Sacher nicht zur Verfügung standen und Rabea Dieckmann durch eine Grippe geschwächt war.

Angesichts des ausgedünnten Kaders zog sich der SV Henstedt-Ulzburg bemerkenswert gut aus der Affäre. "Der HC Rödertal hat keineswegs brilliert, sondern hauptsächlich von unseren Fehlern profitiert", so der SVHU-Coach, "wir haben schon kurz nach dem Anpfiff mehrere hochkarätige Möglichkeiten vergeben. Unsere schlechte Chancenauswertung hat sich dann wie ein roter Faden durch die Partie gezogen. In der Schlussphase ist uns wegen der begrenzten Auswechselmöglichkeiten zwar ein wenig die Puste ausgegangen, aber wir haben uns wesentlich besser präsentiert als bei der 26:33-Niederlage im Hinspiel."

Die Gäste vergaben unter anderem vier Siebenmeter und scheiterten diverse Male frei vor dem Kasten des neuen Drittliga-Meisters und Aufsteigers in die 2. Bundesliga. Ein kleiner Trost für die Henstedt-Ulzburgerinnen: Keeperin Jennifer Knust sorgte für den kuriosesten Treffer der Partie. Sie überwand die Rödertaler Schlussfrau, die zu weit vor ihrem Tor stand, mit einem Distanzwurf zum 24:28 in der 57. Minute.

Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung allerdings schon entscheiden. Hauptsächlich deshalb, weil die litauische Nationalspielerin und Rückraumregisseurin Jurgita Markeviciute groß aufzog. Sie sorgte immer dann, wenn sich die tapferen Gäste auf Schlagdistanz herangearbeitet hatten, für überraschende Impulse, war nie auszuschalten und insgesamt siebenmal erfolgreich - genau wie ihre Landsfrau und Teamkollegin Evelina Kalasauskaite, die auf der halblinken Position des HC Rödertal glänzte.

Von solchen Trefferquoten ist Annika Fimmen noch ein ganzes Stück entfernt. Aber: Die A-Jugendliche, die in der kommenden Serie fest zum Kader der ersten Frauenmannschaft gehören soll, feierte trotz einer Zeitstrafe (50.) ein gelungenes Debüt in der Drittliga-Crew des SV Henstedt-Ulzburg; Fimmen erzielte in der 37. Minute das zwischenzeitliche 16:19.

Eine weitere interessante Personalie: Sabrina Wrage, die gegen Rödertal als Abwehrorganisatorin überzeugte, wechselt nun doch nicht zum Oberliga-Club TSV Ellerbek, sondern verstärkt künftig das zweite SVHU-Team. In welcher Klasse die Mannschaft von Trainerin Britta Jochimsen in der Punktrunde 2013/2014 antreten wird, entscheidet sich möglicherweise am kommenden Sonntag. Mit einem Sieg oder Unentschieden des Landesliga-Spitzenreiters im Nachholspiel beim VfL Geesthacht wäre der Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga perfekt.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Nina Schilk (7/davon 1 Siebenmeter), Laura Neu (6), Alisa Oehme (3/1), Janicke Bielfeldt, Rabea Dieckmann (2), Sabrina Wrage, Ann Kathrin Skubich, Annika Fimmen, Jennifer Knust (beide 1).Tabelle der 3. Liga Ost: 1. HC Rödertal (40:4 Punkte/750:564 Tore), 2. HC Leipzig II (34:10/628:520), 3. TSG Wismar (30:16/679:657),4. TSV Owschlag (26:18/677:618), 5. SV Henstedt-Ulzburg (26:18/547:519), 6. SHV Oschatz (25:19/591:587), 7. Buxtehuder SV II (22:22/637:652), 8. SV Grün-Weiss Schwerin (20:24/625:599), 9. MTV 1860 Altlandsberg (19:25/609:632), 10. Berliner TSC (17:27/570:608), 11. Rostocker HC (13:31/563:666), 12. Frankfurter HC II (10:36/587:689), 13. HC Sachsen Neustadt-Sebnitz (6:38/458:610).