Deniz Arslan schießt Eintracht Norderstedts Bundesliga-Nachwuchs zum 1:0 gegen Dynamo Dresden

Norderstedt. Sie hatten nicht viel zu gewinnen, aber umso mehr zu verlieren. Doch die B-Junioren-Fußballer von Eintracht Norderstedt bleiben durch den 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Dynamo Dresden im Spiel, was das Ringen um den Klassenerhalt in der Bundesliga Nord/Nordost betrifft.

Dabei wurde die Vorbereitung auf das wichtige Duell der beiden stark abstiegsgefährdeten Teams wenige Stunden vor dem Anpfiff von einer schlechten Nachricht beeinträchtigt. Schließlich war unschwer zu erkennen: Trainer Matthias Dieterich stand nicht an der Seitenlinie.

Die Übungseinheit am Freitagabend bei ungemütlichen Minusgraden hatte der Coach noch geleitet, auch wenn er sich gesundheitlich nicht fit fühlte. Die Quittung kam in der Nacht: verschleppte Lungenentzündung, 40 Grad Fieber. Dieterich wurde im Universitätsklinikum Eppendorf behandelt, durfte dann zwar wieder nach Hause, bekam aber striktes Ausgehverbot auferlegt. Somit war er auf Informationen per SMS angewiesen.

Ekkehard Bushe, ansonsten zuständig für die U-19-Regionalliga-Mannschaft von Eintracht Norderstedt, übernahm das Team kurzfristig gemeinsam mit Manager Thomas Hochmuth. Und die Youngster wurden nicht aus der Bahn geworfen. Ganz im Gegenteil: Der Eintracht-Nachwuchs war entschlossen, zweikampfstark und half sich gegenseitig in kritischen Phasen.

"Ich hatte noch nie so ein wichtiges Spiel", sagte Kapitän Leon Birke, der als Innenverteidiger dutzendweise Bälle aus dem eigenen Strafraum beförderte. Er biss auf die Zähne, obwohl er nach einem auskurierten Außenbandriss erst eine Woche zuvor wieder ins Training zurückgekehrt war. "Ich habe an jeder Ecke Kraft gespart."

Dass die Partie angesichts der angespannten Nerven aller Akteure und des ramponierten Rasens im Edmund-Plambeck-Stadion zwar spannend, aber nicht hochklassig war, gab Birke nach dem Erfolg gerne zu. "Nach Fußball sah das nicht aus, es war nur Kampf." Bis auf die spielentscheidende Szene in der 19. Minute. Nach einer Kopfballablage von Louis Mandel setzte sich Deniz Arslan rechts im Strafraum durch und traf mit einem Flachschuss zur Norderstedter Führung.

In der Folge half den Gastgebern manchmal das Glück, wie etwa bei einem Dresdner Freistoß an die Latte (49.); zudem klärte Leon Birke einmal auf der Torlinie (42.). Andererseits vergab Deniz Arslan freistehend einen zweiten Treffer (47.).

Da aber letztlich die Verteidigung hielt, ist die Eintracht (12 Punkte) als Tabellenzwölfter nun bis auf zwei Zähler an den ersten Nichtabstiegsrang (Dresden/11./14) herangerückt.

Am Mittwoch, 16 Uhr, gastiert der VfL Wolfsburg in einer Nachholbegegnung an der Ochsenzoller Straße. Bis dahin will auch Matthias Dieterich unbedingt das Krankenbett verlassen haben. "Ich werde alles dafür tun, jedes Mittel nehmen, das es gibt, damit ich dann wieder meinen Platz einnehmen kann."