Der Rückraumakteur führt die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg zum 37:35-Erfolg beim TuS Ferndorf.

Henstedt-Ulzburg. Ist der 37:35 (18:19)-Auswärtstriumph der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg beim TuS Ferndorf ein gutes Omen für die Heimpartie am Sonnabend, 13. April, gegen den Bergischen HC? Dann wird das Team von SVHU-Coach Tobias Skerka - wie schon vor dem Match in Ferndorf - eine zweiwöchige Punktspielpause hinter sich haben.

Mit dem überaus wichtigen Auswärtssieg beim Tabellenvorletzten haben die "Frogs" (16./20:32 Punkte) zumindest bis zum kommenden Sonnabend einen Abstiegsrang verlassen. Damit dies auch so bleibt, darf Verfolger SC DHfK Leipzig (17:31 Zähler) auf keinen Fall in eigener Halle gegen den TV 05/07 Hüttenberg gewinnen.

Die Auszeit kommt den beiden Außenspielern Jens Thöneböhn (Adduktorenprobleme) und Lars Bastian (Fußbeschwerden) bestens gelegen. Beide haben nun noch eine Woche länger Zeit, um ihre Blessuren auszukurieren.

"Beide hätten in Ferndorf auflaufen können, aber wir wollten kein Risiko eingehen", sagte Coach Skerka, der auf dieselbe Formation wie beim 25:21-Sieg in Leutershausen zurückgriff und demzufolge auch auf Rückraumakteur Rasmus Gersch im Kader verzichtete. Sein Motto: Never change a winning team. Die Gewinner von Leutershausen hatten es in der Sporthalle Kreuztal allerdings sehr schwer.

Vor 1100 lautstarken Heimfans fand die zuletzt so stabile 6:0-Deckung des SVHU mit ihrer aggressiveren Gangart nicht ins Spiel. Von Beginn an gingen die Hausherren in Front und behielten - von einer kurzen Phase um die Halbzeit herum abgesehen - 50 Minuten lang die Nase vorn. Zeitweise betrug ihr Vorsprung fünf Tore.

Erst eine defensivere 6:0-Variante brachte mehr Sicherheit in die Gästeabwehr. "Von da an haben wir die Ferndorfer dazu genötigt, mehr aus der Distanz zu werfen", sagte Skerka, "und mit zunehmender Spieldauer haben sie ihr Selbstvertrauen verloren." Doch bis es soweit war, mussten sich die SVHU-Männer ihrerseits an die unbequeme Ferndorfer Defensivformation gewöhnen.

Diese agierte mit einer verschobenen 5:1-Variante gegen den linken Rückraum und machte eine Halbzeit lang Tim Völzke und Kevin Wendlandt das Leben schwer. Doch der Henstedt-Ulzburger Angriff reagierte mit viel Bewegung, riss - angetrieben von Spielmacher Nico Kibat - anderswo Lücken und kam vor allem über Kreisläufer Jan Wrage, den zielsicheren Maik Makowka und Tim-Philip Jurgeleit zu Torerfolgen. Nun stand Ferndorf unter Zugzwang: Nach der Pause verteidigte auch der TuS mit einer 6:0-Variante.

Diese taktische Umstellung war ein vorgezogenes Ostergeschenk für Tim Völzke, der fortan kaum noch zu bremsen war und seine beste Saisonleistung zeigte. Der 23-Jährige erzielte sieben seiner acht Treffer im zweiten Durchgang. "Tim hat die starken Leistungen der vergangenen Wochen bestätigt", sagte Tobias Skerka, "er hat alte Fehler abgestellt und sich weiterentwickelt."

Die Henstedt-Ulzburger nutzten die Gunst der Stunde, forcierte Ballverluste der nun verunsicherten Hausherren und zogen von 31:28 (52. Minute) bis auf 36:33 (59.) davon. "Auch deshalb, weil ich bei uns zum Schluss die größeren Kraftreserven ausgemacht habe", sagte Skerka, der zufrieden registrierte, dass das harte Training der vergangenen Monate nun Früchte trägt.

Vielleicht ist dies ja auch im nächsten Match am 13. April gegen den Bergischen HC der Fall. Der SVHU ist gegen den Tabellenzweiten zwar krasser Außenseiter, fühlt sich in dieser Rolle aber nicht unwohl. "In dieser Saison ist in der 2. Bundesliga wirklich alles möglich", sagte Tobias Skerka.

Spielverlauf: 3:0, 4:1, 4:3 (6.), 7:3, 9:4, 11:6 (16.), 13:8, 14:11 (22.), 16:12, 16:15 (27.), 18:18, 19:18 - 19:19, 22:19 (35.), 26:23 (40.), 29:26 (49.), 30:27 (50.), 33:32 (56.), 33:36 (59.), 35:36, 35:37.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Völzke (8), Jan Wrage (7), Tim-Philip Jurgeleit (7/davon 1 Siebenmeter), Maik Makowka (5), Julian Lauenroth (3/1), Stefan Pries, Nico Kibat und Lasse Kohnagel (je 2), Lars-Uwe Lang (1).

Tabelle: 1. TV Emsdetten (44:10 Punkte/738:655 Tore), 2. Bergischer HC (40:12/806:694), ..., 10. TSG Ludwigshafen-Friesenheim (24:30/720:730), 11. HC Empor Rostock (23:27/692:705), 12. HG Saarlouis (23:29/717:763), 13. ASV Hamm-Westfalen (23:31/755:763), 14. EHV Aue (20:32/723:733), 15. Eintracht Hildesheim (20:32/652:662), 16. SV Henstedt-Ulzburg (20:32/701:747), 17. SC DHfK Leipzig (19:31/651:703), 18. TuS Ferndorf (16:36/712:790), 19. SG Leutershausen (14:38/696:744).