Volleyball-Frauenmannschaft des 1. VC Norderstedt freut sich nach dem Abstieg aus der 3. Liga Nord auf die Regionalliga-Serie 2013/2014. Das Drittliga-Männerteam wird umgebaut

Norderstedt. Die Drittliga-Volleyballfrauen des 1. VC Norderstedt hatten die Saison 2012/2013 schon vor dem ersten Ballwechsel als "Mission Impossible" bezeichnet - und sie behielten damit recht.

Im 16. und letzten Spiel der Punktrunde, der 23:25, 14:25, 25:27-Heimniederlage gegen den Lokalrivalen SC Alstertal-Langenhorn, blieb das Team von Coach Ulli Lampe zum 16. Mal ohne Satzgewinn. Bemerkenswert, dass die vor der Serie aus der Landesliga um drei Spielklassen nach oben beförderten VCN-Frauen immer wieder klaglos und mit vollem Einsatz an- und auftraten. Eine vorbildliche Einstellung der Mannschaft, die rund 150 Zuschauer beim Saisonfinale in der Moorbekhalle mit ihrer Anwesenheit belohnten.

Den treuen Fans wurde aber auch etwas geboten. Während Marcel Meins, Bruder von Zuspielerin Nadine Meins und in Clubs wie dem H 1 oder den Seeterrassen als DJ-Trapton bekannt, dem Publikum mit Musik einheizte, sorgten die Einradfahrer des Norderstedter SV in den Spielpausen mit gekonnten Balanceakten für Applaus. Und dann war da ja auch noch der Sport, der Spannung und Aufreger lieferte. "Wir waren so nah dran am ersten Satzgewinn. Schade, dass wir mit mancher Schiedsrichterentscheidung kein Glück hatten", sagte Ulli Lampe, dessen Saisonbilanz trotz der verheerenden Statistik positiv ausfällt. "Man muss ehrlich sagen, dass wir gegen eingespielte Drittliga-Teams von vornherein keine Chance hatten. Aber die Entwicklung, die die Mannschaft gemacht hat, ist toll. Als Landesligist sind wir in die Vorbereitung gegangen, jetzt würde ich dem Team gehobenes Verbandsliga-Niveau bescheinigen."

Der 1. VC Norderstedt will sich in der Saison 2013/2014 in der Regionalliga Nord einer kaum leichteren Aufgabe stellen. "Aber dann wollen wir auch mal gewinnen, das wird endlich Zeit", sagte Ex-Außenangreiferin Nadine Meins, die wegen der Knieverletzung von Julia Beier zur Zuspielerin umgeschult wurde, "wir haben einen tollen Zusammenhalt und es allen Kritikern gezeigt, die uns prophezeiten, dass wir auseinanderfallen würden. Jede Spielerin hat dazugelernt, und wir haben weiterhin Lust auf Volleyball."

Für die Regionalliga-Saison benötigen die VCN-Frauen jedoch noch Personal, da mit Jill Ritter (England-Aufenthalt), Kathinka Rohlfing (Praktikum in Berlin) und Katharina Struckhoff (schwanger) drei Leistungsträgerinnen ausfallen. Fester Bestandteil der Planungen sind schon jetzt die 14 Jahre alten Talente Lotta Steinberg und Luiza Nietzschmann.

Ganz anders ist die Lage bei den Drittliga-Männer des 1. VC Norderstedt. Nach der enttäuschenden 2:3 (25:21, 24:26, 25:14, 21:25 und 9:15)-Heimniederlage gegen den TKC Wriezen steht beim Tabellenvierten (16:16 Punkte/33:31 Sätze) eine Restrukturierung an. So wird Sven Klieme, der erst in der Saison zum Team gestoßen ist, künftig fester Co-Trainer neben Coach Sebastian Lemke sein.

Als Abgänge stehen bislang Michael Schiewe (beendet seine Karriere) sowie Marian Heldt und Stefan Radtke fest. "Wir haben zwar auch noch hinter einigen anderen Namen Fragezeichen, aber auch schon acht Zusagen", sagte Sven Klieme, "mit einigen neuen Spielern, einem erhöhten Trainingsaufwand und einem neuen Konzept sollten wir in drei Jahren die 2. Bundesliga erreichen können." Für Bewegung im Norderstedter Volleyball scheint also gesorgt zu sein.