Ausrichter Bimöhler SV macht bei den Norddeutschen Meisterschaften der Wildwasserfahrer reiche Beute.

Bimöhlen. Wassersport in seiner ganzen Vielfalt ist ein schönes Hobby - vor allem im Sommer. Auch die Mitglieder der Kanusparte im Bimöhler SV lieben es, an lauen Abenden alleine oder gemeinsam auf der Osterau dem Sonnenuntergang entgegenzupaddeln, sich vor- oder nach der körperlichen Betätigung am Bootshaus zu treffen und dort noch über die eine oder andere Unwegsamkeit auf der Strecke zu sprechen.

Die erste sportliche Herausforderung in diesem Jahr sollten die Norddeutschen Meisterschaften sein. 2010 war der Bimöhler SV als Ausrichter schon einmal in der Verantwortung gewesen - damals allerdings unter anderen Voraussetzungen. Dass die 70 Teilnehmer in diesem Jahr vor allem Kälteschutzmaßnahmen ergreifen und teilweise sogar mit Handschuhen an den Start gehen mussten, hätten sie sich nicht träumen lassen.

Der hartnäckige Winter macht selbstverständlich auch den Wildwasserfahrern zu schaffen. Zu gern hätten diese ihre Wettkämpfe um ein paar Wochen verschoben - doch das war nicht möglich. "Wir müssen uns nach den Brutzeiten der Wasservögel richten", sagte Torsten Waitz, Abteilungsleiter beim Bimöhler SV. Demzufolge haben die Paddler ihre Norddeutschen Meister zu ermitteln, ehe Wasseramsel, Eisvogel & Co. die Region um die Osterau in Besitz nehmen.

Während das Ziel des Langstreckenrennens, bei dem Kinder 3000 Meter und Erwachsene 6000 Meter zu absolvieren hatten, der Anleger am Hallohberg in Bimöhlen war, sollte der Sprint eigentlich in Bad Bramstedt hinter der Schlosswiese ausgetragen werden. "Aber da hätten wir nur eine freie Fläche gehabt. Außerdem gab es keine Möglichkeit zum Unterstellen", so Torsten Waitz.

Die Kurzstrecken-Wettbewerbe fanden deshalb ebenfalls in Bimöhlen statt. Die Rennen an sich waren für die Teilnehmer nicht das eigentliche Problem. Wärmende Neoprenkleidung, eine Schürze am Boot und der vorgeschriebene Helm sorgten für ausreichend Schutz vor Wasser und Kälte. Die kam erst nach dem Aussteigen. In Bimöhlen lud das gemütliche Vereinsheim zum zwischenzeitlichen Aufwärmen ein - eine Tatsache, die die fröstelnden Starterinnen und Startern sehr begrüßten.

Neben vier Nachwuchstalenten des ausrichtenden Vereins, Janina und Tobias Waitz, Bjarne Bruse und Jan-Ole Albertsen, gingen auch Routiniers des Bimöhler SV an den Start. Kassenwart Ole Rüsbüldt war im Classic-Rennen - also der Langstrecke - nicht zu schlagen und setzte sich in der Masters-A-Klasse mit einer Zeit von 24:08 Minuten deutlich vor seinem Vereinskameraden Hans-Peter Roblick (26:38) und Christian Pieldner vom VK Lübeck (27:43) durch.

Im Sprint standen zwei Läufe auf der 800 Meter langen Strecke an, die bessere Zeit wurde gewertet. Auch hier war Ole Rüsbüldt am schnellsten. Allerdings musste er im Ziel gehörig durchschnaufen. "Der Sprint ist nicht so mein Ding. Ich mag lieber die langen Distanzen", sagte er. Es versteht sich von selbst, dass sich der Bimöhlener, der schon seit 22 Jahren Wildwasserrennsport betreibt, sehr über seine beiden Siege freute.

Doch die Wettkämpfe sind für ihn längst nicht der einzige Spaßfaktor. "Das Schöne am Kanusport ist die Unabhängigkeit. Man kann fahren, wann man will und ist nicht an Trainingszeiten gebunden", so Ole Rüsbüldt.

Wer das Wildwasserfahren erlernen und betreiben möchte, kann das beim Bimöhler SV unter fachkundiger Anleitung tun. Seit 1975 wird hier bereits Kanusport betrieben. Anfängern stellt der Verein die Ausrüstung zur Verfügung. 25 Paddler sind zurzeit aktiv, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

Diese lieferten sich bei den Norddeutschen Meisterschaften spannende Duelle. Auf der Langstrecke war Janina Waitz (Schülerinnen C) nicht zu schlagen, im Sprint setzten sich Tobias Waitz (Schüler B) sowie das Duo Jan-Ole Al bertsen/Bjarne Bruse (Schüler A) durch. Jessica Zornak und Kirsten Hahn gewannen zudem das Classic-Teamrennen und außerdem auch noch den Sprint der Damen.

Norddeutsche Vizemeister im Sprint wurden Torsten Waitz (Masters B), Hans-Peter Roblick (Masters A), Janina Waitz und Bjarne Bruse. Zweite Plätze im Classic-Wettbewerb erkämpften Torsten Waitz, Tobias Waitz, Bjarne Bruse, Jessica Zornak, Hans-Peter Roblick und das Duo Bjarne Bruse/Jan-Ole Albertsen.