Fußball-Bezirksliga-Derby zwischen Glashütter SV und Eintracht Norderstedt II wird mit 1:5 gewertet

Norderstedt. Das Lokalderby in der Fußball-Bezirksliga Nord zwischen dem Glashütter SV und Eintracht Norderstedt II versprach Spannung. Die Gäste mussten unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Der GSV hingegen wollte nach dem 0:4 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst II wieder zurück in die Erfolgsspur. Doch schon nach 55 Minuten ertönte der Schlusspfiff - das Match wurde beim Stand von 1:5 abgebrochen.

Was war passiert? Der kurz vor der Partie einsetzende Schneefall hatte den Rasenplatz an der Poppenbütteler Straße in eine Rutschbahn verwandelt. Schiedsrichter Mike Schnitger (SC Concordia) entschloss sich dennoch, die Begegnung anzupfeifen. Die Eintracht-Elf von Trainer Jörn Schwinkendorf erwischte den besseren Start und ging durch Harun Demirtag mit 1:0 in Führung (7.). Dem 1:1 durch Christoph Müller (17.) folgten die Gästetreffer zwei und drei durch Sven Eismann (18.) und Hassan Fallah (27.).

Dann nahm das Drama seinen Lauf. In der 33., 35. und 43. Minute flogen die Glashütter Spieler Sebastian Kaaß (Gelb-Rote Karte), Carsten Ferk (Rot) und Timo Wismann (Gelb-Rot) nach Fouls vom Platz - sehr zum Unwillen von GSV-Trainer Peter Roggensack, der vom Unparteiischen etwas mehr Fingerspitzengefühl erwartet hatte. "Auf diesem Untergrund rutscht man mehr als sonst. Wenn man selber mal auf Schnee gespielt hat, kann man das einschätzen. Es waren keine bösen Fouls."

Schiedsrichter Schnitger griff übrigens nicht zum ersten Mal vermehrt in die Hosen- und Hemdtasche. Vor drei Wochen hatte er im Kreisliga-Duell zwischen dem Düneberger SV und der zweiten Mannschaft der TuS Dassendorf, zehnmal Gelb, dreimal Gelb-Rot und einmal Rot gezückt.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Eintracht Norderstedt II durch Tore von Tobias Grabert (48./50.) auf 5:1. Nachdem GSV-Coach Roggensack aus Verletzungsgründen bereits dreimal gewechselt hatte, konnte auch Dennis Scheer nicht mehr weiterspielen.

Die Glashütter standen nun nur noch mit sieben Mann auf dem Platz - das ist genau die Mindestanzahl, die laut Spielordnung des Hamburger Fußballverbandes unter § 28, Absatz 8 aufgeführt ist. Mannschaftsführer Jan Schuhmann bat in der 55. Minute dennoch um einen Spielabbruch. Laut HFV-Ordnung wird das Match nun mit 5:1 für Eintracht Norderstedt II gewertet.

Trainer Jörn Schwinkendorf freute sich über den ersten Sieg seit seinem Amtsantritt im November 2012. "Wir hätten noch etwas für unser Torverhältnis tun können. Aber für uns zählen erst einmal nur die drei Punkte."