Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben den TV Emsdetten bis zur 45. Minute im Griff, verlieren dann aber doch mit 24:27

Henstedt-Ulzburg. Tobias Skerka, der Trainer der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg (16:26 Punkte), steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss seinem Team vor der Englischen Woche mit Punktspielen am 2. (gegen die HSG Nordhorn-Lingen), 6. (beim EHV Aue) und 9. März (gegen den ASV Hamm-Westfalen) die positiven Aspekte der 24:27 (13:10)-Niederlage beim Spitzenreiter TV Emsdetten (36:6) vor Augen halten.

Motivation werden die SVHU-Akteure brauchen, schließlich waren sie vor 1950 Zuschauern in der Emshalle ganz nah dran an der Sensation - und mussten am Ende doch mit leeren Händen die Heimreise antreten. Damit nicht genug: Nur eine Woche nach dem Sprung auf Rang 13 fielen die Henstedt-Ulzburger in der Tabelle auf den 17. Platz zurück.

Der krasse Außenseiter hatte 45 Minuten lang eine Leistung geboten, die die laut Papierform bestehenden Kräfteverhältnisse umdrehte. Der unerschrockene Aufsteiger zeigte dem Titelaspiranten mit einer aggressiven 6:0- Abwehr die Grenzen auf. Bei Emsdetten lief nur wenig zusammen, und auch nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste bis zur 22:16-Führung (45.) die Zügel in der Hand.

"Aber diese Mannschaft steht nicht umsonst da oben. Die können bis zur 60. Minute Vollgas geben und halt so ein Spiel noch drehen", sagte Tobias Skerka, "bei uns schwanden dagegen zum Ende hin die Kräfte, weil unser Gegner ebenfalls aggressiv verteidigt und uns auf den halben Rückraumpositionen ständig sehr früh attackiert hat."

Eine Gangart, die den Gästen allerdings vom Videostudium bekannt war. Deshalb brachte Skerka von Beginn an Jens Thöneböhn auf der Linksaußenposition. "Mit ihm wollten wir das Tempo per schneller Mitte und Gegenstößen hoch halten", sagte Skerka, "das Rezept hat lange gefruchtet."

Das Spiel kippte komplett, als Maik Makowka binnen vier Minuten zwei Zeitstrafen kassierte (49. bis 53.) und Emsdetten in dieser Phase zum 23:23 ausgleichen konnte. Hinzu kamen einige umstrittene Pfiffe des sonst tadellosen Schiedsrichtergespanns Thomas Kern (Bellheim) und Thorsten Kuschel (Hagenbach), einige überhastete Torwürfe des SV Henstedt-Ulzburg und ein Publikum, das den TV Emsdetten lautstark nach vorn peitschte.

Spielverlauf: 1:5, 4:5 (13.), 7:8 (19.), 7:11 (25.), 10:13 - 11:15, 12:17 (35.), 14:19, 17:22 (44.), 23:23 (52.), 25:23 (56.), 27:24 (59.). Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Jens Thöneböhn (4), Lasse Kohnagel, Rasmus Gersch und Julian Lauenroth (alle 3), Nico Kibat (3/davon 1 Siebenmeter), Stefan Pries, Maik Makowka und Tim Völzke (je 2), Kevin Wendlandt (1), Tim-Philip Jurgeleit (1/1 Siebenmeter).