Für ausreichend Motivation war gesorgt.

Henstedt-Ulzburg. Während sich die Handball-Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg auf der siebenstündigen Anreise zur Auswärtspartie beim HC Leipzig II die Travestie-Komödie "Rubbeldiekatz" mit Matthias Schweighöfer anschaute, verkündete Trainer Volker Paul in Anlehnung an die Rolle des Hauptdarstellers: "Wenn wir gewinnen, dürft ihr mich als Frau verkleiden."

Das hat der 55 Jahre alte Übungsleiter nun davon. Mit der überragenden Torfrau Jennifer Knust als Rückhalt sowie einer vor allem in der ersten Halbzeit starken Abwehrleistung schaffte der SVHU (5./20:14 Punkte) die Überraschung und setzte sich beim Tabellenzweiten der 3. Liga Ost deutlich mit 23:18 (14:9) durch. Wann sich der Coach im ungewohnten Outfit präsentieren wird, müssen er und seinen Spielerinnen allerdings noch ausdiskutieren...

Bemerkenswert: Der SV Henstedt-Ulzburg geriet in Leipzig kein einziges Mal in Rückstand und meisterte alle kritischen Situationen der Partie erstaunlich souverän. So hatten die Gäste von der 29. bis zur 43. Minute Ladehemmung, gaben dabei ihren komfortablen 14:9-Vorsprung fast aus der Hand, wurden aber von der besonnen agierenden Spielmacherin Sabrina Wrage wieder auf Kurs gebracht .

Und selbst der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer des Favoriten zum 16:16 (51.) sowie das Anschlusstor der Leipzigerinnen zum 18:19 (58.) brachten den SVHU nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Nina Schilk, die das 20:18 und das 22:18 markierte, Mirlinda Hani (21:18) und Ann-Kathrin Skubich (23:18) konterten in der Schlussphase furios - Anlass genug, um nach der späten Heimkehr noch einmal loszuziehen, die Nacht zum Tag zu machen und zusammen mit den ebenfalls erfolgreichen Zweitliga-Männern des Vereins im Pub Thomas Read auf dem Kiez ausgelassen zu feiern.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Janicke Bielfeldt (7), Nina Schilk (4), Alisa Oehme, Bente Maasen (beide 3), Ann Kathrin Skubich (2), Marleen Völzke, Rabea Dieckmann, Mirlinda Hani, Laura Neu (alle 1).