Oberliga-Handballer der HG Norderstedt stehen nach der 30:38-Niederlage gegen den FC St. Pauli kurz vor dem Abstieg

Norderstedt. Es sind die undankbarsten Termine im Leistungshandball: Unter der Woche, abends und dann auch noch in einer unbequem zu spielenden Halle vor einer für diesen Zeitpunkt ungewohnt großen Fan-Kulisse der Gastgeber. Doch die Männer der HG Norderstedt (14./7:31 Punkte) mussten nur 48 Stunden vor ihrem Schlüsselspiel und Kellerduell in der Handball-Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein an diesem Sonnabend, 18.30 Uhr, bei der HG Hamburg-Barmbek (13./8:30) mit genau diesen Rahmenbedingungen zurechtkommen.

Ohne Erfolg. In der Halle an der Budapester Straße kassierte der akut abstiegsbedrohte Liganeuling im Nachholspiel beim FC St. Pauli (7./ 18:22) eine deutliche 30:38 (13:21)-Niederlage.

Mit all diesen, aus Norderstedter Sicht wenig förderlichen, Umständen war es jedoch noch nicht getan. "Wir haben seit dem ursprünglich vorgesehenen Spieltermin am 2. Februar nur einmal, am vergangenen Dienstag, mit annähernd vollzähligem Kader trainieren können", sagte HGN-Trainer Andreas Rastner, "vorher waren wegen unserer Verletzten und Erkrankten meistens nur sechs Feldspieler in der Halle. Das bringt uns nicht weiter."

So verwunderte es nicht, dass die HGN nur langsam in die Partie bei den ausgesprochen heimstarken Hamburgern fand. Zu langsam, wie sich herausstellte - Mitte der ersten Halbzeit lagen die Gäste bereits mit 5:12 klar zurück. "Ungeachtet der personellen Situation ist dies schon eher die Regel bei unseren Auftritten", sagte Rastner, "wir finden erst spät zur notwendigen Aggressivität; das ist nicht optimal."

Zwar wussten sich die Norderstedter im zweiten Durchgang noch zu fangen und konnten den Rückstand dank eines sich steigernden Matthias Matuch im Tor und eines von linksaußen mit zehn Treffern bemerkenswert erfolgreichen Florian Deppe von zwischenzeitlich elf Toren (19:30) auf sechs (27:33) verkürzen, doch mehr ging an diesem Abend nicht.

"Ich muss konstatieren, dass wir ohne unsere drei verletzten Rückraumspieler Thiago Santos, der gerade wieder für Kurzeinsätze zur Verfügung steht, sowie Tobias Schadendorf und Lennart Risch sehr schlechte Karten haben", sagte Rastner, "die übrigen Spieler im Kader arbeiten am Anschlag mit ihrer Leistung. Dadurch produziert aber jeder mit zunehmender Spieldauer ein, zwei Fehler mehr als üblich."

Doch Fehler dürfen am Sonnabend in der Halle am Langenfort gegen die HG Hamburg-Barmbek nur wenige passieren, will die HGN nicht ab sofort mit konkreten Planungen für die Hamburg-Liga beginnen. Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf den rettenden Platz elf (HSG Hohn/Elsdorf mit 15:23 Punkten) bei nur noch sechs ausstehenden Partien mindestens acht Zähler betragen. Diesen Rückstand noch aufzuholen, wäre nur rechnerisch noch machbar...

Spielverlauf: 4:0, 6:2, 9:3,12:5, 14:9, 17:13, 21:13 - 23:15, 27:18, 30:19, 32:22, 33:27, 36:29, 38:30.

Tore der HG Norderstedt: Florian Deppe (10), Ole Werner (5), Christian Schulz (4), Heiko Peters und Jan Beermann (je 3), Andreas Butzmann (3/davon 1 Siebenmeter), Eike Wertz und Lukas Elandt (je 1).