Volleyballer des 1. VC Norderstedt setzen sich in der 3. Liga Nord nach über zwei Stunden mit 3:2 Sätzen gegen den VfL Pinneberg durch

Norderstedt. Die Drittliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt scheinen den rund drei Jahre währenden Fluch, kein Fünfsatz-Spiel mehr gewinnen zu können, nun endgültig abgelegt zu haben. Nachdem die bemerkenswerte Durststrecke bereits am 19. Januar mit dem 3:2-Auswärtserfolg beim SV Warnemünde endete, hat der Tabellenvierte (14:12 Punkte) nach dreiwöchiger Spielpause im Prestigeduell gegen den VfL Pinneberg (3./20:8) gleich noch einen 3:2 (25:22, 19:25, 25:22, 23:25, 15:11)-Heimsieg draufgesetzt.

"Das war so nicht geplant, wir haben ganz schön hart kämpfen müssen", sagte Trainer Sebastian Lemke merklich gelöst nach der über zweistündigen Partie, die die Norderstedter auf ihrer Homepage humorig als das Derby der "Kack-Elche" angekündigt hatten "aber Pinneberg ist deutlich besser aufgetreten als bei unserem 3:0-Hinspielsieg. Und die Jungs sind ja auch dafür bekannt, dass sie nie aufgeben und um jeden Ball kämpfen."

Wie gefährlich sie sein können, hatten die Pinneberger zuletzt vor zwei Wochen beim 3:1-Sieg über Tabellenführer SV Lindow/Gransee bewiesen.

Die Partie hatte für die Norderstedter alles andere als verheißungsvoll begonnen. Denn noch ehe der erste Ball geschlagen war, musste Coach Lemke auf seinen zweiten Zuspieler verzichten. Nachdem die Mannschaftslisten ausgefüllt, unterschrieben und damit für die Begegnung bindend waren, wurde Routinier Sven Klieme durch einen dringenden Anruf nach Hause beordert.

"Das passt irgendwie zu dieser Saison, in der uns reihum immer wieder mehrere Spieler fehlen. Wäre dies nur fünf Minuten eher passiert, hätte ich zumindest Sebastian Meiser noch aufstellen können", sagte Lemke, "er laboriert zwar noch an einer Fußgelenksverletzung, aber sein Handbruch ist auskuriert. Er kann wieder stellen."

Glück im Unglück: Auf der Zuspielerposition bestand während der Begegnung noch der geringste Wechselbedarf. Jonas Wolff machte seine Sache gut - so gut, wie es die teilweise recht deplatzierten Annahmen seiner Teamkollegen zuließen. "Außerdem haben wir zu früh den Mut bei unseren Aufschlägen verloren und sind nicht mehr volles Risiko gegangen, was eigentlich mein Plan war", sagte Sebastian Lemke, "wenn du die Pinneberger nicht ständig unter Druck setzt, dann kommen die ins Rollen."

Dass dies letztlich doch nur zu zwei verlorenen Sätzen und nicht zu einer Heimschlappe führte, hat nach Meinung des VCN-Trainers einen einfachen Grund. "In der Tabelle der 3. Liga Nord ist für uns bei noch drei ausstehenden Spielen weder nach oben noch nach unten etwas drin. So haben wir unsere lange vermisste Lockerheit wiedergefunden und viele der langen Ballwechsel für uns entschieden."

Beim 1. VC Norderstedt hoffen nun alle Beteiligten darauf, dass die Spieler mit ihrem Erfolgserlebnis im Rücken am Sonnabend, 23. Februar, im Heimmatch gegen den Tabellenzweiten Berliner VV ähnlich entspannt wie gegen den VfL Pinneberg zur Sache gehen. Sebastian Lemke: "Dann könnten wir vielleicht sogar die Revanche für das 1:3 im Hinspiel schaffen."