Bei den Landesmeisterschaften in Hamburg gewinnt der Rönnauer Pascal Nabow im Laufanzug seiner Trainer Silber und Bronze.

Hamburg. Wenn Sprinter Pascal Nabow über sein eng anliegendes Laufoutfit spricht, muss er schmunzeln. "Diese Anzüge habe schon unsere Trainer getragen", sagt der 23-Jährige vom SC Rönnau 74. Bei den Landesmeisterschaften der Leichtathleten von Hamburg und Schleswig-Holstein in der Alsterdorfer Halle zwängten sich Nabow und seine Vereinskameraden Kenneth Schöneck und Marvin Scheller freiwillig in die alten Reißverschlussanzüge - sehr zur Freude ihrer Übungsleiter Sören Kuhn und Ralph Meyer.

Dass damit auch schnell gelaufen werden kann, bewies Pascal Nabow dann auch noch, obwohl der angehende Bankkaufmann seinen Trainingsumfang aufgrund der beruflichen Belastung ein wenig heruntergeschraubt hat. "Ich komme schon noch auf fünf Einheiten, mehr aber meistens nicht. Trainieren kann ich nur noch nach der Arbeit", so Nabow.

Dass zwar durchaus die Spritzigkeit da ist, aber viel Kondition fehlt, war dem Naher deutlich anzusehen und anzumerken. Nach dem 200-Meter-Vorlauf benötigte Nabow einige Minuten, um den Puls wieder einigermaßen herunterzubekommen. "Puh, das war ganz schön anstrengend", gab er schnaufend zu. Im 60- und 200-Meter-Finale sprintete er mit Stefan Schwab (Schwarzenbek) um die Wette. Auf der kurzen Distanz wurde Pascal Nabow in 7,02 Sekunden Vizemeister, über 200 Meter in 22,13 Sekunden Dritter.

Seine eigentliche Spezialität - die doppelte Distanz - wird Pascal Nabow wahrscheinlich erst wieder im Sommer in Angriff nehmen. "In der Hallensaison werde ich keine 400 Meter laufen", sagte Nabow, dessen nächstes Ziel die Norddeutschen Meisterschaften am 2. und 3. Februar in Berlin sind.

Schule und Sport unter einen Hut bringen muss auch Pascal Nabows Vereinskameradin Maya Rehberg, denn die 18-Jährige bastelt gerade ihr Abitur am Segeberger Gymnasium. Erschwerend kommt bei der Mittelstreckenläuferin hinzu, dass sie seit einer Busreise im Herbst an Problemen im linken Knie leidet. Die Verletzung schien ausgeheilt, doch nun meldeten sich die Schmerzen zurück. "Wir haben die empfohlenen Übungen wohl leider nicht ganz konsequent durchgeführt", gibt Trainerin und Mutter Carmen Rehberg zu. Für den Landesmeistertitel über 3000 Meter reichte es in Hamburg trotzdem - die Zeit von 10:06 Minuten war allerdings keine Offenbarung. Die Qualifikationsnorm für die Deutschen Hallenmeisterschaften der Frauen liegt bei 9:46 Minuten (B-Norm: 9:50 Minuten).

Während Maya Rehberg an den nationalen Jugend-Titelkämpfen am 16. und 17. Februar in Halle/Saale nicht teilnehmen wird - die Abiturprüfungen liegen an - wird sich Anna-Sophie Bellerich (ebenfalls SC Rönnau 74) dort gleich in mehreren Disziplinen zeigen. Nachdem die 17-Jährige bei den U-20-Landesmeisterschaften in Hamburg über 200 und 400 Meter siegreich war, triumphierte die Segebergerin nun auch bei den Frauen. Den 60-Meter-Sprint gewann sie in 7,74 Sekunden; über 200 Meter setzte sie sich in 24,71 Sekunden (Vorlauf: 24,69 Sek.) durch.

Enttäuscht war hingegen Mehrkämpfer Lasse Prüß. Der 15-Jährige SCR-Athlet lag bis wenige Tage vor den Meisterschaften noch mit Fieber im Bett und konnte bei den Titelkämpfen im Hamburger "Glaspalast" lediglich im Kugelstoßen starten. Dort wurde er mit 12,77 Metern Dritter in der U-18-Wertung. Dass er mit den Landesmehrkampfmeisterschaften am 9. und 10. Februar an selber Stelle eine weitere Chance auf eine Medaille hat, war nur ein schwacher Trost. "Das hier waren nun mal meine Einzelmeisterschaften", sagte Lasse Prüß verschnupft und enttäuscht.

Sein neuer Vereinskamerad Matthias Prey war ebenfalls nicht zufrieden. Beim Stabhochsprung fabrizierte der Bad Bramstedter einen "Salto Nullo" und im Kugelstoßen landete der 24-Jährige mit für ihn mäßigen 14,71 Metern hinter Senioren-Weltmeister Oliver Rohwer (Lübeck, 15,50 Meter) auf Rang zwei. Besser machte es da Arthur Kleiber, 25. Der Zehnkämpfer aus Ulm, der jetzt ebenfalls für den SC Rönnau startet, gewann den Stabhochsprungwettbewerb der Männer mit 4,50 Metern. Stabhochsprung-Landesmeisterin wurde auch Finja Lorentz (Kaltenkirchener TS, U 18) mit 3,31 Metern.

Weitere Ergebnisse, gemeinsame Wertung HH/SH, Frauen, 1500 Meter: 3. Isabell Teegen (SC Rönnau 74), 4:25,84 Minuten; Stabhochsprung: 2. Helena Meier (Kaltenkirchener TS), 3,40 Meter, 4. Svenja Schumann (KT), 3,40 Meter; Männer, 1500 Meter: 2. Hendrik Bostelmann-Arp (SC Rönnau 74), 4:15,77 Minuten; 60 Meter Hürden: 2. Matthias Prey (SC Rönnau 74), 8,26 Sek.; Hochsprung: 2. Sascha Riebeling (SC Rönnau 74), 1,90 Meter. Männliche Jugend U 18, Hochsprung: 3. Finn Drümmer (SV Henstedt-Ulzburg), 1,81 Meter. Weibliche Jugend U 18, 4 x 200 Meter: 3. SV Friedrichsgabe (Nele Wollgast, Jaqueline Eylmann, Anna Lindenau, Lisa Pajewski), 1:54,42 Minuten.