Was nützen den Oberliga-Handballern der HG Norderstedt (13./7:27 Punkte) ihre achtbaren Auftritte?

Norderstedt. Wenn sie sie trotz Personalsorgen den Spitzenteams Paroli bieten, nach 60 Minuten das Feld dann aber doch ohne Zählbares verlassen? Auch die jüngste 21:29 (8:10)-Pleite beim Tabellendritten DHK Flensborg (24:8 Zähler) fiel unter die Kategorie "Schön gekämpft und doch verloren".

"Ohne unsere Rückraumspieler Thiago Santos und Lennart Risch sowie mit einem Heiko Peters, den ich nach seiner Sprunggelenksverletzung nur in der Abwehr einsetzen konnte, waren unsere Aussichten ohnehin nicht rosig gewesen", sagte HGN-Trainer Andreas Rastner, "aber was die Jungs an Kampfgeist und an Abwehrleistung gezeigt haben, nötig mir höchsten Respekt ab. Das war sensationell gut."

Mit ihrer 5:1-Devensivformation bereiteten die Gäste dem Angriff der Flensburger große Probleme, scheiterten in der Offensive aber auch mit 20 Wurfversuchen. Bis zum 18:17 (48.) hielt die HGN glänzend mit. Doch dann gingen die Kraftreserven zur Neige, zumal Rückraumakteur Andreas Butzmann grippegeschwächt in die Partie gegangen war. "Uns fehlt ein Distanz-Shooter, wie ihn die meisten anderen Teams haben", sagte Andreas Rastner, "unsere Spieler müssen sich jedes Tor im Positionsangriff hart erkämpfen."

So setzten sich die Hausherren über 22:19 und 24:20 bis auf 27:20 (57.) uneinholbar ab. "Das ist dann ein psychologisches Ding", so der HGN-Coach, "du kämpfst stark, gehst in Führung, wirst dann wieder zurückgeworfen - und plötzlich merkst du, wie müde du eigentlich bist."

Tore der HG Norderstedt: Andreas Butzmann (8/5 Siebenmeter), Tobias Schadendorf, Eike Wertz (4), Ole Werner, Lukas Elandt (2), Christian Schulz (1).