“Ich musste mir das nicht mehr antun.“

Norderstedt. Eddy Münch hat genug von den wochenlangen Diskussionen um seine Rolle als Vorsitzender der Sicherheitskommission des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV). Der Norderstedter - einer der bekanntesten regionalen Funktionäre der Sportart - legte sein Amt nun nieder, nachdem er wiederholt von einigen Vereinen der Regionalliga Nord - insbesondere dem VfR Neumünster und dem BSV Rehden - harsch kritisiert worden war.

Der Streit hatte sich entzündet an der jeweiligen Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien. Einige Stadien, so auch in Neumünster, waren mit Investitionen in sechsstelliger Höhe nachgerüstet worden. Detlef Klusemann, Klubchef des VfR, hatte allerdings moniert, dass die Vorgaben des NFV keineswegs überall strikt befolgt würden.

In diesem Zusammenhang hatte er Eddy Münch Versäumnisse vorgeworfen, eine Klage auf Rückerstattung der Baukosten gegen den Verband angekündigt und - vergeblich - Protest gegen Spielwertungen eingelegt. Münch wies persönliche Fehler von sich.

Hintergrund der Debatte ist allerdings die auch bundesweit diskutierte generelle Frage, wie viel Sicherheit Stadien nötig haben. In Liga vier gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob Stehplatzbereiche immer eingezäunt werden müssen.

Eddy Münch wird nun zumindest nicht mehr das öffentliche Gesicht der Kommission sein, wenn es Gegenwind gibt. "Das Präsidium des NFV wollte die Sache wohl beruhigen mit dem Austausch des Vorsitzenden", sagt er. Münch hatte längst bemerkt, dass der Rückhalt für ihn geringer geworden war. Sein Nachfolger ist August-Wilhelm Winsmann, Vizepräsident des Niedersächsischen Fußballverbandes.

Gleichwohl wird Münch weiter im internen Bereich der Kommission, so heißt es von Verbandsseite, tätig sein. Zudem bleibt er Leiter der Arbeitsgruppe Sicherheit beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband.