Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg scheitern bei der 19:26-Heimniederlage gegen den TSV Owschlag an ihrer eklatanten Abschlussschwäche

Henstedt-Ulzburg. Um kurz vor 18 Uhr war Bescherung in der Sporthalle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße. Die Handball-Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg bedankte sich bei Trainer Volker Paul, Assistenzcoach Tim Bracklow, Teammanager Lukas David, Physiotherapeutin Anika Humburg sowie den vielen unverzichtbaren Helfern im Umfeld für die tatkräftige Unterstützung während der ersten Saisonhälfte. Und sogar der Gegner im letzten Hinrundenmatch der 3. Liga Ost, der TSV Owschlag, ging nicht leer aus: Jede Spielerin bekam einen mit Keksen und Schokolade gefüllten Zellophanbeutel überreicht.

Was dann folgte, war allerdings nicht mehr feierlich. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (9:9), die im Zeichen beider Deckungsreihen stand, ließ sich der SVHU mit 19:26 überrollen.

Knackpunkt der Partie: Die Phase unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Die Henstedt-Ulzburgerinnen agierten elf Minuten lang so unkonzentriert, als hätten sie zuvor in der Kabine schon in den Weihnachtsmodus umgeschaltet, gemütlich Gebäck geknabbert und dazu den einen oder anderen Glühwein geschlürft; Owschlag nutzte die eklatante Abschlussschwäche des SVHU sowie Lücken in dessen zuvor noch so sattelfester Abwehr konsequent aus und zog bis auf 20:12 davon - die Partie war frühzeitig entschieden.

Dies lag ausdrücklich nicht an Torfrau Jennifer Knust; die 21-Jährige hatte bis zu diesem Zeitpunkt eine gute Leistung gezeigt, musste aber ihren Platz zwischen den Pfosten verlassen, nachdem sie sich bei einer Parade den kleinen Finger der linken Hand ausgekugelt hatte (42.). Knust wurde fünf Minuten lang auf dem Hallenboden behandelt, ehe Volker Paul zur Tat schritt und den Finger mit einem kräftigen Ruck wieder einrenkte.

Emotionaler Höhepunkt des Spiels war dennoch eine andere Szene: Die kurz zuvor eingewechselte A- Jugendliche Annika Wollermann, 18, versenkte 33 Sekunden vor Schluss unter dem Jubel der Fans einen Siebenmeter zum 19:25 im Kasten des TSV Owschlag. Wollermann lief zum letzten Mal für den SV Henstedt-Ulzburg auf. Sie wird demnächst am rechten Sprunggelenk operiert und muss ihre Handball-Karriere beenden. "Das ist extrem bitter", sagte Volker Paul.

Alles andere als erfreulich waren aber auch die Eindrücke, die der Übungsleiter während des Spiels gesammelt hatte. "26 Gegentore gegen den TSV Owschlag sind durchaus akzeptabel, doch mit nur 19 Treffern kann man eine solche Mannschaft nicht schlagen. Schade, dass wir in der ersten Halbzeit unsere zwischenzeitliche 6:3- Führung nicht weiter ausgebaut haben, denn dann wäre die ganze Partie vielleicht ganz anders verlaufen."

Am kommenden Sonnabend kann der SV Henstedt-Ulzburg, der am 12. Januar 2013 mit 12:12 Punkten als Tabellensiebter gegen den MTV 1860 Altlandsberg in die Rückrunde der 3. Liga Ost startet, alles besser machen. Um 14.30 Uhr steht das Team in der dritten Runde des Landespokals auswärts bei der HSG Reinfeld/Hamberge (Schleswig-Holstein-Liga) auf dem Prüfstand - ein Sieg ist Pflicht.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Janicke Bielfeldt (4), Rabea Dieckmann (4/davon 2 Siebenmeter), Marleen Völzke (3), Laura Neu, Tina Pejic, Mirlinda Hani (alle 2), Bente Maassen (1), Annika Wollermann (1/1 Siebenmeter).