HGN-Chef Ulrich Palm spricht im Interview über die Erweiterung der Zusammenarbeit beider Norderstedter Handballvereine zur Saison 2013/2014.

Norderstedt. Morgen feiert die Handballgemeinschaft Norderstedt im Schulzentrum Süd ihr 25- jähriges Bestehen. Es ist die Feier des Zusammengehens der Handballsparten des 1. SC Norderstedt, TuRa Harksheide, SV Friedrichsgabe und des Glashütter SV, das 1987 von vielen Debatten begleitet wurde. Gleiches gilt nun für die Zusammenarbeit von HGN und Norderstedter SV. Diese wird künftig mit einer Spielgemeinschaft aller Männerteams und einer Kooperation der männlichen Jugend fortgesetzt. Das Hamburger Abendblatt hat den HGN-Vorsitzenden Ulrich Palm interviewt.

Hamburger Abendblatt: Herr Palm, HGN und NSV haben sich auf eine Erweiterung der Zusammenarbeit geeinigt. Sind sie zufrieden mit dieser Lösung?

Ulrich Palm: Ja, das bin ich. Wir können nun alle Fakten auf den Tisch legen und haben drei Monate Zeit, um organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen so abzustecken, dass wir sagen können, wie der Vertrag der Spielgemeinschaft formuliert wird. Schlussendlich haben wir die SG erst, wenn der Vertrag unterzeichnet beim Hamburger Verband eingereicht wurde. Die Frist hierfür ist der 31. März 2013.

Warum gibt es keine große Lösung für al le Norderstedter Handballer unter ei nem Dach und Namen?

Palm: Die große Lösung gibt es nicht, weil sie bei einem Beitritt für den NSV, der dann neben den Spartenbeiträgen seiner Mitglieder auch einen großen Teil der Beiträge für den Stammverein verlöre, zu teuer wäre. Ein gemeinsamer Verein mit neuem Namen ist satzungstechnisch seitens der HGN nicht umsetzbar. Eine Namensänderung wäre nur mit 100 Prozent der Stimmen aller Mitglieder möglich.

Warum bekommt die männliche Jugend nicht den Status einer Spielgemeinschaft?

Palm: Weil wir das bestehende Konzept mit den Hamburg Lions, die Kooperation der vier größten Handballklubs im Hamburger Verband mit dem HSV-Handball, weiterführen wollen. Außerdem sind wir mit dem NSV zur Ansicht gelangt, dass eine schrittweise Annäherung richtig ist und dass wir mit dem Bereich anfangen, wo der größte Handlungsbedarf ist: bei den Männern.

Wie erklären Sie den 750 HGN-Mitgliedern, und da besonders den Frauen, die im SG-Konstrukt keine Rolle spielen, welchen Nutzen ihnen diese neue Spielgemeinschaft bringen wird?

Palm: Die Vorteile liegen in der Transparenz und Abgrenzung der Finanzen. Über die Jahre gab es stets Diskussionen darüber, wie viel Geld die Männer kriegen und ob es nicht zu viel sei. Diese Fakten liegen künftig völlig offen. Zweitens werden unsere beiden erfolgreich laufenden Jugendkonzepte mit den Li ons und bei den Mädchen mit dem SC Alstertal-Langenhorn nicht verändert. Drittens gehen die Kosten nicht einseitig zu Lasten der HGN, sondern werden mit identischen Beiträgen pro Spieler von beiden Seiten getragen.

Aber die große HGN bewegt sich auf den kleinen Partner NSV zu, richtig?

Palm: Wir wollen die unsägliche Situation, die es seit 25 Jahren gibt, beenden. Es ist absolut sinnvoll, dass wir künftig - auch im Sinne von ganz Norderstedt - eine große Handball-Spielvereinigung haben. Und wenn wir nicht allein die Zeche zahlen müssen, bewegen wir uns gerne auf den NSV zu.

Warum braucht Norderstedt jetzt diese Spielgemeinschaft?

Palm: Norderstedt braucht die SG, um die Kräfte und Sponsoren, die es in beiden Vereinen im männlichen Be reich gibt, auf ein Ziel auszurichten.

Wie geht es bis zum 31. März weiter?

Palm: Bis Jahresende werden alle Kosten auf den Tisch gepackt; die Jugendwarte tauschen Spielerdaten aus, um eine Basis zur Formung neuer Teams zu haben. Bis Januar stimmen die Vorstände ein gemeinsames Vorgehen ab; der SG-Vertrag wird bis Ende Februar formuliert. Außerdem müssen wir ein eigenes Schiedsrichterwesen formen und einen eigenen Kassenwart bestimmen.