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Norderstedt. Jeder Zug, jedes Einzelergebnis wird im Internet analysiert und ausgewertet. So gibt es dort unter anderem auch eine Art elektronische Kristallkugel. Das Liga-Orakel, das sich an den Meldelisten der 16 Mannschaften orientiert, sagt den Ausgang der Wettkämpfe voraus.

Die Prognosen für die Partien des SK Norderstedt am fünften und sechsten Spieltag gegen den SV Werder Bremen (2:6) und den SK Turm Emsdetten (2,5:5,5) waren dabei wenig verheißungsvoll. Und es kam am Ende sogar noch schlimmer für den Aufsteiger, der nach wie vor ohne Mannschaftspunkt ist: Die Nordlichter mussten sich den Hansestädtern mit 1:7 geschlagen geben, zogen gegen Ausrichter Emsdetten mit 0,5:7,5 den Kürzeren und rutschten auf den letzten Tabellenplatz ab.

"Unser Frust hält sich trotzdem in Grenzen", sagte SKN-Kapitän Christian Michna. Und das aus gutem Grund. Nimmt man die hinsichtlich der Leistungsstärke von Schachspielern äußerst aussagekräftigen ELO-Zahlen als Maßstab, sind er und seine Vereinskollegen in fast jedem Bundesliga-Match krasser Außenseiter.

"Als Team haben wir es schwer, aber es gibt erfreuliche Einzelergebnisse", sagte SKN-Chef Rüdiger Schäfer. So ist Thomas Kahlert, der den Ehrenpunkt gegen Werder Bremen holte, auf dem besten Weg, die erste von drei Normen für den Titel des Internationalen Meisters zu schaffen. Und auch das Remis des erstmals eingesetzten Simon Bekker-Jensen gegen Emsdettens Daniil Dubov war aller Ehren wert.