Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg erreichen durch späte Tore von Krengel und Patzke das Finale des Landespokals.

Henstedt-Ulzburg. Es ist ungemütlich auf dem Kunstrasenplatz an der Theodor-Storm-Straße. Doch die gastgebenden Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg und ihre Gegnerinnen von der SG Ratekau-Strand 08 registrieren das feucht-kalte Klima kaum, das den rund 50 Zuschauern durch jede Faser ihrer Kleidung zieht.

Aber die Fans nehmen ihr Frösteln gern in Kauf, denn die beiden Schleswig-Holstein-Ligisten zeigen ein packendes Pokalmatch, an dem es nur eines zu bedauern gibt: Es ist noch nicht das Endspiel des SHFV-Lotto-Pokals.

Ligaspitzenreiter SVHU und sein um einen Punkt schlechter gestellter Verfolger kämpfen um den Finaleinzug. Erst im Mai oder Juni geht es gegen Ligakonkurrent TuRa Meldorf um den Cup, dessen Gewinn den Einzug in Runde eins des DFB-Pokals bedeutet.

Zwar hatte das Team von SVHU-Coach Jan Siemers in der regulären Spielzeit klare Feldvorteile und die besseren Chancen, doch die stets gefährlichen Gäste hielten dagegen und zwangen Keeperin Bianca Weech mehrfach zum Eingreifen. Die Verlängerung, jetzt unter Flutlicht, muss die Entscheidung bringen. Und die kommt schnell.

Nach sechs Minuten lässt Ratekaus Keeperin Angela Koldewey einen Schuss von Alina Witt abprallen. Josefine Krengel reagiert am schnellsten und spitzelt den Ball ins Tor. Sofort nach dem Seitenwechsel macht Kathrin Patzke den Sack zu. Die Sturmspitze kommt nach schönem Zusammenspiel von Britta Carlson und Jennifer Michel an den Ball und schießt unter Ausnutzung des linken Innenpfostens ein.

Nach der Partie zog Jan Siemers zufrieden Bilanz: "Wir hatten die Partie im Griff und die besseren Chancen, haben es aber auch Weechy im Tor und Nadja Schubring in der Abwehr zu verdanken, dass wir keinen Treffer kassiert haben. Das war eine Partie auf Regionalliga-Niveau. Jetzt müssen wir unsere Verletzten fit bekommen; am 3. März spielen wir als erstes wieder gegen Ratekau."

Ohne Jobangebot war dies wohl das Abschiedsspiel für Josefine Krengel

Ein Match, das die Meisterschaft entscheiden kann. Zum Leidwesen von Siemers wohl ohne Josefine Krengel. Die bundesligaerfahrene 31-Jährige - "Die kompletteste Fußballerin, mit der ich zusammengearbeitet habe", so der Coach - muss, wen sie keinen Job in oder um Henstedt-Ulzburg herum findet, endgültig nach Cottbus umsiedeln.

Jan Siemers: "Wir möchten Fine unbedingt halten und hoffen auf eine Möglichkeit, sie hier zu beschäftigen." Wer eine Tätigkeit für die gelernte Versicherungskauffrau vermitteln kann, möchte sich bitte bei Jan Siemers unter Telefon 0176/84 12 89 27 melden.

SV Henstedt-Ulzburg: Weech - Kunrath, Schubring, Torba, Siebert - Krengel, Tiarks - Diekhoff (91. Witt), Witt (46. Carlson), Michel - Patzke.