Nico Weiser schießt Eintracht Norderstedts Bundesliga-B-Junioren zum 2:0 gegen Erfurt

Norderstedt. Es dauerte neun Jahre, ehe Eintracht Norderstedt nach seiner Gründung 2003 als Fußball-Verein erstmalig eine Mannschaft in einer nationalen Eliteliga anmelden durfte. Doch erst Ende November, dreieinhalb Monate nach dem Saisonstart der B-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost, ist die U 17 aus Garstedt im Oberhaus angekommen. Die Zweifel, ob die Youngster wirklich Erstligareife besitzen, sind nach dem 2:0 (2:0) gegen Rot-Weiß Erfurt zumindest etwas kleiner geworden.

Partie Nummer zwölf in der laufenden Saison musste unbedingt gewonnen werden, da die Gäste aus Thüringen ein Tabellennachbar und somit Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt sind. Und die bisher sieglosen Eintracht-Talente zogen aus dem Druck eine Menge Power.

Von Beginn an gingen sie energisch in die Tacklings, sie bissen, zerrten und kämpften dem Kontrahenten im Edmund-Plambeck-Stadion entschlossen den Schneid ab. "Wir haben personell eigentlich nicht so viel verändert", sagte Trainer Aki Cholevas, "aber die Körpersprache war viel besser als zuletzt, das war der entscheidende Punkt."

Auch dank dieser Entschlossenheit gerieten die Norderstedter endlich einmal nicht schon in der Anfangsphase in Rückstand. Besser noch: Die Null hielt. Das war eine Premiere und unter anderem ein Verdienst der hellwachen Innenverteidigung mit Kapitän Leon Birke und Debütant Brian Koglin. Davor räumten Niko Rebsch sowie Nico Schluchtmann im defensiven Mittelfeld aufmerksam ab.

Matchwinner und gleichermaßen tragischer Held der Begegnung wurde allerdings Nico Weiser. Zweimal freigespielt, setzte er sich jeweils flink gegen die Erfurter Abwehr durch und vollendete überlegt an Keeper Marcel Hein vorbei zum 1:0 (11.) und 2:0 (29.). Ein drittes Tor blieb ihm nur verwehrt, weil sein Schuss noch von der Linie gekratzt wurde (54.).

Im zweiten Durchgang sorgte Erfurt mit vielen Nickligkeiten für eine giftige Atmosphäre. Als Weiser in der 70. Minute per Trikotzerren gestoppt wurde, holte er seinerseits reflexartig mit der Hand aus. Ob er Felix Weber tatsächlich traf, ist unklar, zumal viel Theatralik im Spiel war. Doch schon der Versuch einer Tätlichkeit ist strafbar; also zückte Referee Fynn Kohn (Husumer SV) die Rote Karte.

Der erste Bundesliga-Sieg geriet trotzdem nicht mehr in Gefahr. Bis zum Klassenerhalt ist der Weg zwar noch sehr weit, doch der Glaube daran ist nun wieder etwas gewachsen.

Die A-Junioren von Eintracht Norderstedt treten nach der 0:1 (0:1)-Auswärtsniederlage bei Eintracht Braunschweig in der Regionalliga Nord weiter auf der Stelle. Pech hatte Clifford Aniteye, dessen 1:1 in der 91. Minute wegen gefährlichen Spiels abgepfiffen wurde. Das Tor für die Gastgeber erzielte Jorgo Nika (37.).