Die Oberliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt feiern mit dem 3:1 beim FC Bergedorf 85 bereits den achten Sieg in Folge.

Norderstedt. Die Fußballer von Eintracht Norderstedt hatten während ihrer Auswärtspartie beim FC Bergedorf 85 am 17. Spieltag der Oberliga Hamburg schnell ein gelöstes Lächeln auf den Lippen. Schon der erste Versuch war ein Treffer, auch der zweite Schuss saß. Humor- und gnadenlos sah das aus, und genau deswegen war die Laune nach der Anfangsphase bereits wieder im grünen Bereich. Das 3:1 (3:0) im Stadion Sander Tannen und folglich der achte Erfolg nacheinander war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, die Pflicht wurde erfüllt.

Jürgen Tunjic - wer auch sonst - schraubte sich nach gerade einmal 30 Sekunden in die Höhe und verlängerte einen Eckstoß von Philipp Koch zur Blitzführung. Dane Kummerfeld hatte kurz darauf zwar ein wenig Glück, dass seine scharfe Hereingabe abgefälscht wurde und zum 0:2 in der langen Ecke landete (9.). Doch die Kräfteverhältnisse waren gefestigt.

Und genau das hatten Trainer Thomas Seeliger und auch die Akteure im ungleichen Duell eines Seriensiegers mit einem abgeschlagenen Schlusslicht erwartet. "Ich hatte viel Respekt vor diesem Spiel", sagte der Coach und erklärte: "Das ist immer schwer gegen Mannschaften, die in der Tabelle unten stehen. Wir hatten hier viel zu verlieren. Aber wir haben unsere Serie ausbauen können."

Die Gefahr einer Blamage war schon zur Halbzeit gebannt. Kummerfeld legte für Tunjic auf, dieser drehte sich in Position und schloss trocken aus halblinker Position zum 0:3 ab (43.). Es war bereits das zehnte Saisontor für den Angreifer, der seit Wochen in bestechender Form ist. "Die Jungs haben die Vorgaben relativ früh umgesetzt", lobte Seeliger.

Vielleicht ist es in dieser Hinsicht nicht einmal überraschend, dass die Intensität der Begegnung im zweiten Durchgang deutlich nachließ. Ganz offen sagte beispielsweise Innenverteidiger Jan Savelsberg: "Uns sind Spitzenspiele jetzt lieber als eine Partie in Bergedorf."

Und doch blieb der kriselnde Kontrahent aus Hamburgs Süd-Osten harmlos. Ein strittiger Foulelfmeter führte zum 1:3 (Yayar Kunath/71.), doch in den Schlussminuten verwaltete die Eintracht den Vorsprung problemlos, ohne allerdings offensiv ihren Rhythmus zurückzuerlangen.

Nach ihrem imposanten Siegeszug schauen die Norderstedter (3./35 Punkte/36:17 Tore) bevorzugt auf die beiden Teams, die im Klassement weiterhin besser platziert sind. Thomas Seeliger: "Wir klettern immer weiter. Aber es sind noch zwei Mannschaften vor uns, die viel Potenzial haben."

Da ist zunächst der FC Elmshorn, der noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand hat und auf dem ersten Tabellenplatz liegt (38/37:15). Dahinter folgt auf Rang zwei der TSV Buchholz 08 (36/40:18), der allerdings patzte und bei Altona 93 mit 1:2 unterlag.

Altona ist am kommenden Sonntag (14 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn) zum Rückrundenauftakt der nächste Gegner der Garstedter. Und da war doch was? Richtig: Der Hamburger Traditionsklub hatte der Eintracht im August den Saisonstart mit einem 1:0-Auswärtserfolg an der Ochsenzoller Straße vermiest. Angesichts der mittlerweile erfolgten Norderstedter Aufholjagd mutet das aber schon wie eine Geschichte aus einer anderen Zeit an.

"Ich habe das Gefühl, dass es eine andere Saison war", sagte Jan Savelsberg. "Und warum sollen wir noch zurückschauen mit acht Siegen in Folge? Wir fahren jetzt beruhigt nach Altona."

Tore: 0:1 Tunjic (1.), 0:2 Kummerfeld (9.), 0:3 Tunjic (43.), 1:3 Kunath (71./Foulelfmeter).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Savelsberg, Rose, Lindener - Wehrendt - Browarczyk (77. Petrekovic-Loncar), Koch, Kummerfeld - Tunjic, Makomé (56. Sa Borges Dju).