Markus Möckel, 17, ist nach dem vorzeitigen Ende seiner Leichtathletik-Karriere nun A-Jugend-Fußballer beim SVHU.

Henstedt-Ulzburg. Für die A-Junioren des SV Henstedt-Ulzburg verläuft die Schleswig-Holstein-Liga-Saison ähnlich wie die des ersten Herrenteams: Die Truppe von Trainer Tobias Homp rangiert mit 13 Zählern auf dem elften Platz und befindet sich damit nur einen Punkt vor dem auf dem ersten Abstiegsplatz stehenden TuRa Meldorf.

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen die SG Trave 06 (5. Platz/18 Punkte) soll am Sonntag gegen den Tabellensiebten TSV Kronshagen wieder ein Sieg her. "Zuhause sind wir stärker, als auswärts", sagt Stürmer Markus Möckel, der gegen Trave grippekrank pausieren musste und jetzt wieder zum Team stoßen will. Der 17-Jährige hat bereits sieben Treffer in der laufenden Saison erzielt und ist mit Lennart Holfert (6) treffsicherster SVHU-Kicker.

Fußball rangierte bei Markus Möckel schon immer ganz oben auf der Liste der Lieblingsfreizeitbeschäftigungen. Im Mittelpunkt stand aber bis vor zwei Jahren die Leichtathletik. Möckel, der mit fünf Jahren beim MTV Henstedt einstieg, entwickelte sich schnell zum Medaillensammler. Der vielseitige Athlet räumte auf Sportfesten regelmäßig ab und überzeugte vor allem in den Sprint- und Sprungdisziplinen. Da Markus Möckel aber auch mit den Wurfgeräten äußerst geschickt umging, schlug er eine Karriere als Mehrkämpfer ein. Den größten Erfolg feierte der Gymnasiast im Sommer 2010, als er sich unter der Regie von Trainer Wilhelm Dahmen in Hannover den Deutschen Meistertitel im Achtkampf der Schüler sicherte.

Im Herbst wurde das Multitalent in den deutschen D/C-Kader berufen, doch die Freude währte nur kurz. "Ich zog mir einen Muskelab- und Knochenausriss in der rechten Hüfte zu", sagte Markus Möckel. Die Folge: eine lange Trainings- und Wettkampfpause.

"Ich bin dann im Sommer 2011 wieder eingestiegen, hatte ein gute Vorbereitung und wollte in der Wintersaison richtig angreifen", so Möckel. Doch auch daraus wurde nichts: Ein Knorpelschaden im rechten Knie führte zu einer weiteren Pause. Ohne die notwendigen Leistungsnachweise war auch die Kaderzugehörigkeit bald Geschichte. Möckel war nach nur einem Jahr wieder ein ganz "normaler" Leichtathlet.

Mit dem Fußballspielen hatte der talentierte Sportler allerdings trotz der großen Erfolge in der Leichtathletik nie aufgehört. Regelmäßig nahm er an Jugendturnieren teil und durchwanderte beim MTV Henstedt und - nach der Fusion der Ulzburger Sportvereine - beim SV Henstedt-Ulzburg die Jugendklassen. Im Nachhinein war die Entscheidung, zweigleisig zu fahren, richtig. Denn so konnte der sprintstarke Athlet direkt nach dem verletzungsbedingten Ende der Leichtathletikkarriere im Fußball durchstarten.

Jetzt ist das Knie wieder in Ordnung, aber die Motivation, in der Leichtathletik noch einmal anzugreifen ist dahin. "Irgendwie hat mir der Fußball dann doch mehr gegeben", gibt Möckel zu. Sein Traum ist es, mit dem Sport so viel Geld zu verdienen, um sich in zwei Jahren ein Studium finanzieren zu können. Für den Zwölftklässler bedeutet das, noch mehr zu trainieren und noch möglichst viele Tore im A-Juniorenteam des SVHU zu schießen. Markus Möckel: "Technisch bin ich vielleicht nicht so überragend, aber ich bin sehr schnell. Das ist meine Stärke."

Ganz verloren für die Leichtathletik ist der Henstedt-Ulzburger indes nicht. Beim SVHU trainiert er die Nachwuchstalente der Altersklasse U 12. "Das macht viel Spaß", gibt er zu. Und auch im Fernsehen verfolgt Markus Möckel nach wie vor Leichtathletikwettkämpfe. Vielleicht juckt es ihn ja doch irgendwann, und er montiert die Spikes doch noch einmal an die Turnschuhe. Möckel: "Manchmal überleg ich schon, was wohl gewesen wäre, wenn..."