Die Zweitliga-Tischtennisdamen der Kaltenkirchener TS sind Letzter, hoffen aber auf eine bessere Rückrunde. Aufgegeben wird nicht.

Kaltenkirchen. Neun Spiele, acht Niederlagen und nur ein einziger Zähler - keine Frage, die Hinrundenbilanz der Kaltenkirchener Tischtennisdamen in der 2. Bundesliga Nord sieht alles andere als freundlich aus. Auch gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, den MTV Tostedt, reichte es nicht zum Punktgewinn. Die KT unterlag mit 1:6, siegreich war nur das Doppel Katalin Jedtke/Bianca Dahlke. Anschließend folgte eine klare 0:6-Pleite gegen den Tabellenführer TTV Hövelhof.

Für Michael Molatta, den Mannschaftsbetreuer, Manager und - wie er sich selber nennt - das "Mädchen für alles" ist die Saison trotzdem noch lange nicht gelaufen. "Viele Spiele waren denkbar knapp, da wären schon ein paar Punkte für uns drin gewesen." So aber ist die KT momentan noch Letzter. Ein Platz darüber könnte vielleicht schon zur Rettung reichen. "Wenn ein Team, das über uns steht, zurückzieht, würde der vorletzte Rang reichen. Das passiert ja regelmäßig oft bei den Klubs, deren Sponsoren nach einer Saison wieder abspringen."

Der Aufsteiger hofft aber zunächst, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Die Moral in der Truppe stimmt nach wie vor, auch wenn Trainerin Kirsten Krüger-Trupkovic und die Mannschaft, bestehend aus Katalin Jedtke, Bianca Dahlke, Jin-Sook Cords, Meike Müller und Maria Gorbunova, in dieser Spielzeit bislang fast immer als Verlierer aus der Sporthalle gingen. "Wer sofort aufgibt und mit Niederlagen nicht umgehen kann, braucht gar nicht erst Sport zu treiben. Natürlich ist es schöner, zu gewinnen. Aber Verlieren gehört eben auch dazu", sagt Michael Molatta.

Der 48-Jährige, der seit vielen Jahren unermüdlich im Hintergrund rackert, Sponsoren für das Team besorgt, beim Training mithilft und für ein gutes Umfeld sorgt, wusste von vorn herein, dass der Klassenerhalt kein Selbstgänger ist.

Mit der an Position drei gemeldeten Aida Astani-Matthies kam eine wichtige Leistungsträgerin in der Hinrunde nicht zum Einsatz. Die 35-Jährige, die als Ingenieurin im Bereich Medizintechnik bei Ethicon arbeitet, ist momentan unter anderem regelmäßig in China unterwegs. ,"Aida hat uns schon vor Saisonbeginn mitgeteilt, dass sie aus beruflichen Gründen bis auf Weiteres nicht an Punktspielen teilnehmen kann", so Molatta, der hinzufügt: "Nach den beiden letzten Niederlagen fand eine Krisensitzung statt. Dass es in so einer Situation auch mal Spannungen gibt, ist ja nicht ungewöhnlich. Das Gute ist aber, dass die Mädels miteinander sprechen und die Lage gemeinsam ändern wollen. Aida war auch dabei", sagt Michael Molatta.

Zum Rückrundenauftakt am 5. Januar beim aktuellen Spitzenreiter TTV Hövelhof soll Aida Astani-Matthies dem Team wieder zur Verfügung stehen. Der Teamchef hätte vor Saisonbeginn nur zu gern eine weitere Spitzenspielerin verpflichtet, um Katalin Jedtke an Position eins zu entlasten. "Ich habe mit einigen Damen gesprochen. Aber in dieser Leistungsklasse wollen die schon mal 10 000 Euro für eine Saison haben. Das können wir uns einfach nicht leisten", so Molatta.

Unterstützt werden die Zweitligadamen vom Contra-Tischtennisservice, Hotel Dreiklang, der Bäckerei Wagner, den Stadtwerken Kaltenkirchen, der Fleischerei Nowatzki, der "Fun-Arena" und von der Firma HGS Jahnke. Molatta: Unser Etat lieg bei ungefähr 20 000 bis 25 000 Euro." Dafür müssen Reisen, Unterkunft, Material und Aufwandsentschädigungen entrichtet werden, große Sprünge sind nicht möglich.

Michael Molatta ist immens stolz auf das Erreichte, sagt aber auch: "Falls wir doch absteigen sollten, ist das kein Beinbruch. Wichtig ist doch, dass die Mädels Spaß am Spielen haben."