Geduld, Konzentration, Effizienz. Wer wie die Oberliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt als Favorit beim Bramfelder SV eine unangenehme Auswärtsaufgabe zu bewältigen hat, der muss sich auf diese drei Komponenten verlassen können.

Norderstedt.

"Klar spielen, Bälle raushauen", so umschrieb es Linksverteidiger Steven Lindener. Er ist einer der besten Techniker im Team, doch Finesse war diesmal eben nicht gefordert. Und weil die Eintracht keine Schwächen offenbarte, war das 2:0 (0:0) ein Auftritt mit Lehrbuchcharakter.

Zunächst haderten Trainer Thomas Seeliger und seine Akteure allerdings ein wenig mit dem kleinlichen Referee Christopher Haase (VfL Pinneberg), dessen Pfiffe speziell im ersten Durchgang viele Bramfelder Standardsituationen herbeiführten - die Gäste verteidigten ihren Strafraum jedoch souverän und fehlerfrei. Auf der Gegenseite verzog Jürgen Tunjic freistehend (38.), Linus Meyer traf zudem den Außenpfosten (44.).

In der zweiten Halbzeit machte sich bezahlt, dass Steven Lindener regelmäßig Sonderschichten schiebt. "Vor dem Training übe ich immer die Standards", sagte er. Seine mit dem linken Fuß angeschnittenen Eckstöße stellten den unsicheren Bramfelder Schlussmann Valerian Galwas vor Probleme. So auch in der 53. Minute, als Innenverteidiger Mike Eglseder eine dieser "Fackeln" wuchtig zur Führung einköpfte.

Bramfeld resignierte anschließend zunehmend, während die Norderstedter aggressives Pressing betrieben, fitter als der Gegner wirkten und energisch auf die Entscheidung drängten. Diese besorgte Philipp Koch mit einem Foulelfmeter, nachdem zuvor Linus Meyer unsanft gestoppt worden war. Das 2:0 in der 78. Minute war Kochs vierter Strafstoß-Treffer in den letzten vier Begegnungen.

Thomas Seeliger nahm den sechsten Sieg in Serie und das Vorrücken seiner Mannschaft auf den vierten Tabellenplatz der Oberliga Hamburg entspannt zur Kenntnis: "Die Jungs arbeiten und punkten gut."

Tore: 0:1 Eglseder (53.), 0:2 Koch (78./Foulelfmeter).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Savelsberg, Eglseder, Rose, Lindener - Wehrendt - Grove, Koch (87. Hengelbrock), Kummerfeld (88. Petrekovic-Loncar) - Meyer (81. Sa Borges Dju), Tunjic.