Norderstedter Oberliga-Handballer kommen gegen FC St. Pauli mit 22:29 unter die Räder

Norderstedt. Wo ist sie hin, die Unbeschwertheit von Glückstadt, wo die Oberliga-Handballer der HG Norderstedt am achten Spieltag einen 35:26-Kantersieg über den MTV Herzhorn einfuhren? Nur eine Woche nach dem beeindruckenden Auftritt war das Team von Andreas Rastner in eigener Halle nicht wiederzuerkennen. Gegen den bis dahin direkten Tabellennachbarn FC St. Pauli kassierte der Aufsteiger eine 22:29 (9:13)-Klatsche. Statt ins untere Mittelfeld vorzurücken, bleibt die HGN als Drittletzter im Tabellenkeller.

"Es heißt in Handballerkreisen, dass es in jeder Saison ein, zwei Spiele gibt, in denen einem alles gelingt. Dann aber auch welche, in denen man als Team nichts zustande bekommt", sagte Coach Rastner, "zu diesen gehört eindeutig das Match gegen St. Pauli. Wir haben erstmals in dieser Saison richtig auf die Mütze bekommen."

Das Desaster vor eigenem Publikum nahm mit der fehlenden Disziplin im Spielaufbau seine Lauf. "Gegen Herzhorn haben wir unsere Kombinationen konsequent bis zum Ende durchgezogen, das hat diesmal nicht stattgefunden", sagte Rastner, "wir haben gezögert, die einstudierten Spielzüge eigenmächtig geändert oder ohne Not abgebrochen."

Hinzu kamen schwache Abschlüsse, zwei Torhüter unter Normalform, eine Abwehr, die zu oft Würfe der Hamburger von den halben Rückraum- und den Außenpositionen nicht unterband und letztlich ein dünnes Nervenkostüm. Das führte zu Diskussionen mit den nicht immer stimmig pfeifenden Unparteiischen und in der Folge zu ärgerlichen Zeitstrafen.

Stark präsentierte sich lediglich Tobias Schadendorf, der mit vier Würfen vier Treffer erzielte. Andreas Rastner: "Tobias ist in der Abwehrmitte unverzichtbar und reibt sich dort auf. Für mehr zusätzliche Spielanteile im Angriff reicht es noch nicht."

Spielverlauf: 0:2, 2:3, 4:3 (9.), 4:8 (15.), 6:8, 8:10 (25.), 9:13 - 10:14, 12:16 (35.), 12:20 (39.), 15:20, 16:21 (45.), 16:24, 18:25 (50.), 18:28 (55.), 22:29. Tore der HG Norderstedt: Tobias Schadendorf und Eike Wertz (je 4), Lukas Elandt (4/davon 2 Siebenmeter), Thiago Santos (3/2), Andreas Butzmann und Ole Werner (je 2), Patrick Ranzenberger, Florian Deppe und Christian Schulz (je 1). Tabelle: 1. DHK Flensborg 16:0 Punkte/267:215 Tore, 2. HSV Hamburg II 15:3/292:249, ..., 10. FC St. Pauli 6:10/208:213, 11. MTV Herzhorn 5:13/250:277, 12. HG Norderstedt 4:14/244:262, 13. VfL Bad Schwartau II 3:15/233:268, 14. HG Hamburg-Barmbek 2:16/236:265.