Oberliga-Fußballer bezwingen im Edmund-Plambeck-Stadion den HSV Barmbek-Uhlenhorst

Norderstedt. Wer auf dem Fußballplatz zuvorkommend und höflich zu Werke geht, der ist in der Regel ein Mitläufer. In diesem Sinne war Eintracht Norderstedt gut beraten, die Nettigkeiten im Rahmen der Heimpartie gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst nur abseits des Rasens zu verteilen: Obligatorisch zur Begrüßung, traditionell auf den Stehrängen zwischen den bekanntermaßen befreundeten Fangruppen - und zur Freude von Gästecoach Frank Pieper auf der Pressekonferenz. "Ah, ein Stück Kuchen. Da kann ich wenigstens etwas mit nach Hause nehmen", sagte der Trainer mit einem Grinsen und griff zu.

Zuvor hatte sich gezeigt, dass die Garstedter längst gelernt haben, sich mit allen Mitteln zu wehren. Zunächst spielerisch: Angreifer Jürgen Tunjic setzte seinen persönlichen Lauf fort mit Tor Nummer sechs in den letzten fünf Begegnungen. In der 3. Minute überlistete der Routinier die löchrige Abseitsfalle der Hamburger, umspielte Keeper Mikail Develi und schob locker ein.

Norderstedt dominierte zu Beginn, griff den Gegner in dessen Hälfte mit Forechecking an und erzwang dadurch viele Ballverluste. So auch in der 22. Minute. Kapitän Dennis Wehrendt fing den Pass eines BU-Verteidigers ab, setzte Tunjic in Szene, dieser lenkte sofort weiter auf Linus Meyer - und einen Augenblick später stand es 2:0.

"Ich hatte in den letzten Wochen ein wenig Pech im Abschluss, habe es aber auch nicht so gut gemacht. Das tut jetzt richtig gut", sagte Meyer, der in der laufenden Saison mehrfach in ähnlichen Situationen alleine vor dem Torwart gescheitert war.

Den technisch klar unterlegenen Gästen blieb nur noch die Alternative, mit harten Tacklings auszuteilen. "Wir wussten, dass BU körperbetont und zweikampfbetont auftreten würde. Da mussten wir gegenhalten, das dürfen wir uns nicht bieten lassen", stellte Linus Meyer klar.

Also trat auch die Eintracht manchmal zu. Bis zur Pause entwickelte sich ein intensives Duell mit vielen Fouls, nach dem Seitenwechsel trudelte das Spiel fast bis zur Schlussphase aus.

Die Norderstedter verwalteten, BU mühte sich, hatte aber nur Halbchancen. Erst als völlig überraschend nach einem Eckstoß das 2:1 fiel (Bülent Imanci/87. Minute), entwickelte sich Spannung. Zumindest für 120 Sekunden, ehe Philipp Koch per Foulelfmeter alles klarmachte. Auch er ist ein Serientäter - der Mittelfeldakteur traf zum dritten Mal nacheinander vom Punkt.

Für seinen Klub ist es der fünfte Sieg in Folge, in der Tabelle bleibt es bei Rang fünf, sechs Zähler hinter dem immer noch ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Buchholz 08.

Tore: 1:0 Tunjic (3.), 2:0 Meyer (22.), 2:1 Imanci (87.), 3:1 Koch (89./Foulelfmeter).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Savelsberg, Eglseder, Rose, Lindener - Wehrendt - Grove (68. Browarczyk), Koch, Kummerfeld (75. Sa Borges Dju) - Meyer, Tunjic (89. Ulaga).