Kreisliga-Kicker des SV Friedrichsgabe stehen einer weiteren Zusammenarbeit mit Coach Geelhaar skeptisch gegenüber.

Norderstedt. So kann man sich irren. "Wir werden schon bald in der Lage sein, jeden Gegner in dieser Klasse zu schlagen", sagte Wolfgang Geelhaar, der Trainer der Kreisliga-Fußballer des SV Friedrichsgabe, vor wenigen Wochen nach dem missratenen Saisonstart seiner Mannschaft. Doch dann folgten seiner angriffslustigen Ankündigung weitere Niederlagen.

Erst am vergangenen Wochenende feierten die Kicker von der Lawaetzstraße mit dem 3:1 gegen das zweite Team des SC Poppenbüttel ihren zweiten Saisonerfolg in der Staffel 6 und gaben damit die rote Laterne des Tabellenletzten an den Post SV ab.

Rosig gestaltet sich die Situation der Friedrichsgaber, die nach zwölf absolvierten Partien acht Zähler und 20:35 Tore auf ihrem Konto haben, damit aber noch lange nicht. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt immer noch vier Punkte.

Wolfgang Geelhaar hat allerdings nicht nur mit den Gegnern in der von ihm als "extrem stark besetzt" bezeichneten Staffel, sondern auch mit den alles andere als optimalen Rahmenbedingungen beim SVF zu kämpfen. Der 51 Jahre alte Übungsleiter, der den Klub schon aus seiner Zeit als Spieler kennt, ist mittlerweile der Alleinverantwortliche für den Herrenbereich. Er startete ohne Betreuer und Assistenztrainer in die Saison. Und nun fällt auch noch der erkrankte Liga-Obmann Gunnar Mattner aus.

"Ich weiß gar nicht, wer seine Aufgaben übernehmen soll. Wahrscheinlich werde ich das auch noch machen müssen", so Geelhaar.

Das sehen seine Spieler jedoch ganz anders. "Es gab von Anfang an Diskrepanzen zwischen dem Team und dem Trainer", sagt der stellvertretende Mannschaftskapitän Markus Helmchen. Das Verhältnis der Kicker zum Coach darf getrost als angespannt bezeichnet werden, beim SVF ist Feuer unterm Dach. "Seine taktischen Vorgaben stoßen bei den erfahrenen Spielern auf Unverständnis. Wir haben versucht, die Lage über ein klärendes Gespräch in den Griff zu bekommen, aber das hat nicht gefruchtet. In der jetzigen Situation hilft eigentlich nur noch ein Trainerwechsel", so Helmchen.

Bemerkenswert: Selbst Geelhaar schließt diesen finalen Schritt nicht mehr aus. "Ich weiß nicht, ob es überhaupt Sinn macht, beim SV Friedrichsgabe weiterzuarbeiten."

In einem Punkt gibt es überhaupt keine unterschiedlichen Standpunkte von Trainer und Mannschaft. Das Team verfügt nach Meinung aller Beteiligten über genügend Potenzial, um in der Kreisliga Hamburg mehr als nur den Klassenerhalt zu erreichen. Einen Plan, wie die Leistungsreserven mobilisiert werden können, scheint indes niemand in der Hinterhand zu haben.

In den kommenden Tagen wird sich entscheiden, wie es an der Lawaetzstraße weitergeht. Klar ist aber, dass Wolfgang Geelhaar der Mannschaft des SV Friedrichsgabe am Sonnabend um 14 Uhr in der Auswärtspartie beim Meiendorfer SV II nicht zur Verfügung stehen wird; er befindet sich im Urlaub - eine gute Gelegenheit für die SVF-Kicker, um zu zeigen, dass es ohne ihren Trainer besser geht als bisher...

Tabelle der Kreisliga Hamburg, Staffel 6: 1. Glashütter SV II (12 Spiele/25 Punkte/31:17 Tore), 2. TSV Sasel II (12/25/25:11), 3. Ahrensburger TSV (13/24/39:28), 4. TuRa Harksheide II (13/23/27:20), 5. TSC Wellingsbüttel II (12/21/25:16),...., 14. TuS Berne (12/9/19:32), 15. SV Friedrichsgabe (12/8/20:35), 16. Post SV (12/7/20:31)

Kreisliga Segeberg: Heute um 20 Uhr treffen der Tabellenvierte SC Rönnau 74 (14 Spiele/26 Punkte/46:15 Tore) und Fetihspor Kaltenkirchen (6./14/25/62:22) in einer vorgezogenen Partie des 14. Spieltags aufeinander.