Henstedt-Ulzburg. Der vermutlich schlimmste Auswärtstrip der Saison 2012/2013 ist überstanden; die Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg haben die Tagestour in die Nähe der tschechischen Grenze, das anschließende Punktspiel beim HC Sachsen Neustadt-Sebnitz und die nächtliche Heimfahrt unbeschadet und erfolgreich hinter sich gebracht. "Wir hätten sogar höher gewinnen können", sagte Trainer Volker Paul nach dem 24:12 (11:7)-Sieg über den Tabellenvorletzten. Sein Team belegt dagegen mit 8:4 Punkten und 162:135 Toren weiterhin Rang vier in der 3. Liga Ost.

Was das deutliche Endresultat zunächst nicht erahnen lässt: Die Reisestrapazen waren den SVHU-Spielerinnen trotz vorzüglicher Kaltverpflegung der Schlachterei Nowatzki bei der Ankunft am Sportforum Neustadt durchaus anzumerken. Nach etwas mehr als acht Stunden im Bus ordnete Coach Paul deshalb bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und zehn Zentimetern Schnee einen Spaziergang an, um die müden Lebensgeister zu wecken.

Hundertprozentig fit wirkten die Henstedt-Ulzburgerinnen nach dieser Maßnahme zwar immer noch nicht. Der in seinen Möglichkeiten limitierte Gegner fand jedoch nie ein Mittel, um die Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Die Abwehrleistung ist der Schlüssel zum hohen Auswärtssieg des SVHU

Prunkstück des SVHU war die robuste und engagierte 6:0-Abwehr mit einer ausgezeichneten Keeperin Miriam Hawen als Rückhalt. Die Deckung erzwang technische Fehler des HC Sachsen Neustadt-Sebnitz; nur neun Gegentreffer aus dem Spielgeschehen heraus sprechen für sich.

Mit der Offensivleistung des SV Henstedt-Ulzburg war Volker Paul weniger zufrieden. "Wir haben in der ersten Halbzeit viele Torchancen liegen lassen. Andererseits sind wir ein gutes Tempo gelaufen und haben uns immer wieder hochkarätige Möglichkeiten erarbeitet", so der Übungsleiter. In der Schlussphase profitierte der SVHU wie schon so oft in dieser Serie von seiner glänzenden Kondition.

Bemerkenswert: Alle eingesetzten Feldspielerinnen trugen sich in die Torschützenliste ein - also auch die A-Jugendliche Franziska Petschke, die sich mit guten Trainingsleistungen eine Bewährungschance verdient hatte und zum 15:9 traf. Erfolgreichste Werferin war Rabea Dieckmann mit vier Treffern.