Mannschaft von Eintracht Norderstedt setzt sich in der Fußball-Oberliga Hamburg mit einem 2:1-Sieg gegen den USC Paloma durch.

Norderstedt. Schon nach wenigen Minuten hatten die Fußballer von Eintracht Norderstedt Gewissheit. Einen ähnlich lockeren Erfolg wie beim 4:0 gegen den SV Lurup oder dem 5:1 gegen den Meiendorfer SV würden sie im Duell mit dem USC Paloma nicht einfahren. Stattdessen gab es einen Gegenentwurf. Die Garstedter mussten Rückschlage verkraften, mussten Fouls einstecken, mussten sich in die späten Angriffsversuche eines spielerisch zwar limitierten, aber kämpferisch ungebrochenen Kontrahenten werfen.

Und weil das Kollektiv eben auch unter einer neuen Drucksituation funktionierte, brachte der 2:1 (1:1)-Heimsieg nicht nur drei weitere Punkte, sondern stärkte auch das Vertrauen untereinander, mit dem Rücken zur Wand genauso erfolgreich sein zu können wie mit einer Offensivgala.

Die Partie gegen den vom früheren Norderstedter Coach Marco Krausz betreuten Abstiegskandidaten - Paloma hatte zuletzt fünfmal in Folge verloren - begann überraschend. Gerade einmal acht Minuten waren vorüber, als Gästestürmer Sven Körner völlig freistehend aus kurzer Entfernung das 0:1 erzielte. "Da haben wir gepennt", sagte Eintracht-Kapitän Dennis Wehrendt, der wie seine Kollegen in dieser Szene in der Tat nur zugeschaut hatte.

Doch nach der kalten Dusche präsentierte sich nicht die Eintracht der frühen Saisonphase, als die Mannschaft in kniffligen Situationen keine Lösungen auf dem Feld gefunden hatte. Auch dank der Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen wissen die Akteure mittlerweile um ihre Qualität und wie sie diese einsetzen können. Ein wenig Glück war trotzdem dabei, als Jürgen Tunjic eine zunächst von einem Abwehrbein, dann von Paloma-Keeper Yannik Jonas abgefälschte Flanke ins leere Tor einköpfen durfte (26.). Zuvor hatte Linus Meyer bereits den Pfosten getroffen (14.).

Die Reaktion stimmte also. "Wir wussten, dass es schwierig werden würde, weil Paloma hier alles in die Waagschale werfen würde", sagte Trainer Thomas Seeliger. Erfreut sah er speziell in der zweiten Halbzeit, dass seine Eintracht dazu gleichermaßen in der Lage ist. Nicht unbedingt beim Führungstor, als Philipp Koch konzentriert einen Foulelfmeter verwandelte (48.). Und noch weniger bei den darauf folgenden zahlreichen Großchancen - die Begegnung hätte nach einer Stunde entschieden sein müssen.

Der entscheidende Moment war vielmehr die Gelb-Rote Karte für Dennis Wehrendt. "Ich habe gegenüber dem Schiedsrichter betont: Ich bin der Kapitän, ich darf etwas sagen. Und er meinte, dass ich Nase an Nase mit ihm gestanden hätte. Aber da war noch Platz zwischen uns", so der in der 68. Minute vom Rasen gestellte Sünder. Wehrendt nahm sofort auf der Tribüne Platz und feuerte die verbliebenen zehn Norderstedter an, die sich gemeinsam wehrten und die knappe Führung über die Zeit brachten. Wehrendt: "Ich habe eine kämpferische Mannschaft gesehen. Mit einer 4-4-1-Formation standen wir sehr kompakt, das haben die Jungs toll gemacht."

Für das Ergebnis hatte sein Feldverweis somit keine Konsequenzen. Zudem sieht die Spielordnung des Hamburger Verbandes keine Sperren für Ampelkarten vor. Dafür gibt es einen klubinternen Strafenkatalog - ein paar Euro werden fällig. "Davon werde ich der Mannschaft einen ausgeben", sagte Wehrendt.

Der Blick auf die Tabelle der Oberliga Hamburg lohnt sich derweil wieder für Eintracht Norderstedt. Mit dem dritten Sieg in Folge kletterten die Garstedter immerhin schon auf Rang sechs. Spitzenreiter FC Elmshorn ist tatsächlich nur noch sechs Punkte entfernt. Diese Verfolgerrolle gefällt Dennis Wehrendt: "Bis zur Winterpause ist unser Ziel, den Anschluss zu halten."

Tore: 0:1 Körner (8.), 1:1 Tunjic (26.), 2:1 Koch (48./Foulelfmeter).

Gelb-Rote Karte: Wehrendt (Eintracht Norderstedt/68./Meckern).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Eglseder, Rose, Lindener - Wehrendt - Browarczyk, Meyer (90.+1 Petrekovic-Loncar), Koch - Tunjic (89. Ulaga), Makomé (77. Kummerfeld).