Der Kaltenkirchener Sönke Stapel bewältigt den 320 Kilometer langen Gore-Tex-Transalpin-Run

Kaltenkirchen. Dass Menschen, Pferde und sogar Elefanten die Alpen überqueren können, hat Hannibal schon 218 vor Christus eindrucksvoll bewiesen. 16 Tage benötigte der Karthager für seinen rund 250 Kilometer langen Trip, auf dem nicht nur viele Soldaten starben - von den 37 Elefanten überlebte nur einer diese Tortur.

Ganz so dramatisch wie die militärische Aktion des berühmten Feldherrn war der Gore-Tex-Transalpin-Run, an dem der Kaltenkirchener Sönke Stapel und Martin Karzich (Wentorf) teilnahmen, nicht. Die Leistung, die das Duo in acht Tagen vollbrachte, verdient dennoch Respekt. Bei der achten Auflage der Extremsportveranstaltung mit Start in Ruhpolding (Bayern) standen acht Marathonläufe hintereinander an. Im Ziel, das sich im italienischen Sexten befand, hatten Sönke Stapel und Martin Karzich 320 Kilometer auf der Uhr. Aber nicht nur die Distanz war eine Herausforderung - insgesamt wurden auch 15 000 Höhenmeter bezwungen.

Die Idee, am Transalpin-Run mitzumachen, hatte Sönke Stapel vor sechs Jahren. "Damals lief ein Fernsehbericht über den Lauf. 2011 haben Martin und ich dann beschlossen, mitzumachen", sagt der 33-Jährige. Für das nicht unerhebliche Startgeld von 695 Euro stand alle zehn Kilometer eine Verpflegungsstelle bereit, die alles hatte, was das Läuferherz begehrt. "Das war immer das Highlight. Es gab Kuchen, Wassermelonen, warme Suppe - einfach alles", so Sönke Stapel. Am Ende des Tages das Ziel zu erreichen, motivierte die beiden, nicht aufzugeben. Für die Tagesetappen benötigten die Norddeutschen zwischen fünfeinhalb und acht Stunden.

Nach 53 Stunden Nettozeit gab's dann das ersehnte Finisher-Shirt. Darauf abgebildet sind die einzelnen Etappen und das Laufprofil - ein Andenken, das die beiden Freunde noch lange in Ehren halten werden. Über den Grund, warum er diese Strapazen auf sich genommen hat, sagt der Medizinprodukteberater: "Ich wollte meine Grenzen herausfinden und bin froh, durchgekommen zu sein." Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt die hohe Ausfallquote beim Transalpin-Run: Von 79 gestarteten Duos in der "Mastermenklasse", erreichten beispielsweise nur 42 das Ziel. Insgesamt stürzten sich 620 Läuferinnen und Läufer in diversen Altersklassen in dieses Abenteuer.

Ob die Teilnahme am Transalpin-Run ein einmaliger Ausflug in den Extremsport gewesen ist, weiß Sönke Stapel jetzt noch nicht. "Vielleicht mache ich in ein paar Jahren noch einmal mit. Oder ich starte beim "Four-Trail-Run", der die Hälfte der Distanz des Transalpin-Runs beinhaltet."

Bis dahin läuft Sönke Stapel, der als Ausgleich regelmäßig am Rettungsschwimmtraining der DLRG Norderstedt teilnimmt, Marathon- und Halbmarathonläufe. Seine Vorliebe für den Laufsport hat der gebürtige Henstedt-Ulzburger übrigens erst vor sechs Jahren entdeckt. "Früher war ich eher pummelig und total langsam. Ich das Laufen in der Schule immer gehasst", sagt er schmunzelnd.

Am Sonnabend, 3. November, zeigt der Fernsehsender Sport 1 um 9.45 Uhr einen Bericht über den 8. Transalpin-Run.