Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg verlieren zu Hause mit 26:27 gegen Mitaufsteiger SG Leutershausen

Henstedt-Ulzburg. Wie heißt es so schön? Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben? Stimmt. Auch wenn es im Fall der Zweit liga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg der Gegner auf dem Feld in der mit 700 Fans voll besetzten Halle an der Maurepasstraße war, der für die Strafe sorgte.

Die Mannschaft von Trainer Tobias Skerka, die sich zuvor gegen den EHV Aue und den ASV Hamm-Westfalen mit beherztem Spiel, Kampf und ein wenig Glück die ersten zwei Siege in der neuen Klasse erarbeitet hatte, besann sich im Duell der Aufsteiger gegen die SG Leutershausen erst nach der Halbzeitpause auf ihre Stärken. Zu spät - der SVHU kassierte gegen die Mittelfranken eine unnötige 26:27 (12:15)-Niederlage. Statt im Mittelfeld voll dabei - ein Sieg hätte Platz 14 bedeutet - sind die Henstedt-Ulzburger (4:10 Punkte/185:202 Tore) als 19. und Vorletzter wieder unten voll drin und stehen unter Zugzwang.

Obwohl die Henstedt-Ulzburger in beiden Spielabschnitten je einmal die Nase vorn hatten - beim 5:4 (10.) und als Tim Völzke das 21:20 erzielte (48.) - ließ Trainer Tobias Skerka keinen Zweifel daran, wann seine Männer die Partie aus der Hand gaben. "Wir sind im ersten Durchgang nicht ins Rollen gekommen", sagte Skerka, "Leutershausen hat wirklich gut verteidigt, aber unseren Würfen hat dieses Mal einiges an Durchschlagskraft gefehlt."

Schmerzlich war diese Erkenntnis, weil sie alle Akteure auf der rechten und linken Rückraum-Position betraf. Hatten zuletzt Lasse Kohnagel (rechts) und Florian Bitterlich (links) geglänzt, Tim Völzke (links) und Maik Makowka (rechts) wirkungsvoll ergänzt, fehlte es diesen so wichtigen Positionen nun an Effizienz. Zu den deutlich über 20 Fehlwürfen des SVHU steuerten alleine Makowka und Kohnagel ein gutes Dutzend bei und wurden von ihren Pendants auf der linken Seite nicht entlastet.

Ein weiteres Manko war laut Skerka ein Phlegma, das besonders in der An fangsphase vorherrschte. "Bis zur 20. Minute haben wir in beiden Mannschaftsteilen recht schwerfällig agiert", konstatierte der Coach, "unterm Strich haben wir zurzeit unsere größeren Probleme vorne und nicht in der Abwehr. Aber es war ja auch nicht alles schlecht bei uns - immerhin haben wir die zweite Halbzeit 14:12 gewonnen."

Und der Coach hat noch zwei weitere Gründe, um diese Niederlage nach der Philosophie des halbvollen und nicht halbleeren Glases zu bewerten. Denn mit ein wenig Pech hätten die Henstedt-Ulzburger langfristig nicht nur die beiden Punkte, sondern dazu auch zwei wichtige Akteure verloren.

So musste Rechtsaußen Lars Bastian nach einem unglücklichen Sturz auf die Rippen mit heftigen Schmerzen ausscheiden. Der schnelle Besuch im Krankenhaus brachte aber sofort Erleichterung. "Es ist nur eine Prellung. Glück gehabt", berichtete Bastian.

Der Linkshänder war zudem in seiner unfreiwilligen Auszeit von einem der wenigen Lichtblicke des Tages bestens vertreten worden. Youngster Julian Lauenroth bot eine fehlerfreie Vorstellung, traf dreimal aus dem Spiel heraus und verwandelte nervenstark einen Siebenmeter, nachdem Nico Kibat und Tim-Philip Jurgeleit je einen Strafwurf vergeben hatten.

Zweites Glück im Unglück scheint es für Jan Peveling zu geben. Der zuletzt so starke Keeper hatte nach 43 Minuten mit Verdacht auf eine Leistenverletzung seinen Platz für Markus Noel freimachen müssen. Auch hier fügte sich der Ersatz mit einer starken Leistung gut ein, und Peveling gibt gleichfalls Entwarnung: "Nach einer Nacht haben die Schmerzen schon deutlich nachgelassen. Ich bin zuversichtlich."

Kämpferisch ist dagegen Coach Skerka, schließlich wartet bereits am Mittwoch, 19.30 Uhr, bei Schlusslicht Post Schwerin die nächste Aufgabe auf den SVHU. "Keine Frage. Dort müssen wir uns die Punkte wiederholen und 150 Prozent Leistung geben."

Spielverlauf: 1:3 (5. ), 3:4, 5:7 (16.), 7:8, 7:10 (20.), 8:12, 9:14 (26.), 10:15, 12:15 - 13:17 (33.), 16:19 (39.), 17:20 (42.), 21:20 (48.), 21:23 (52.), 22:23, 22:25 (56.), 24:25, 24:26 (59.), 26:26, 26:27.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Julian Lauenroth (4/davon 1 Siebenmeter), Stefan Pries, Maik Makowka, Tim Völzke, Tim-Philip Jurgeleit und Jan Wrage (je 3), Nico Kibat (3/2), Florian Bitterlich und Lasse Kohnagel (je 2).