Für den Fußball-Oberligisten treffen beim 5:1-Sieg Tunjic und Sa Borges Dju jeweils zweimal

Norderstedt. Jetzt sind die Fußballer von Eintracht Norderstedt auf den Geschmack gekommen. Niemand würde jetzt noch davon sprechen, dass der Mannschaft Leidenschaft und Wille fehlen. Wenn der einzige Makel ist, dass das Team nicht mindestens sieben oder acht Treffer erzielen konnte, sondern "nur" 5:1 (2:1) gewann beim Meiendorfer SV, dann sind dies zuvor ungekannte Luxusprobleme.

Kein Spieler verkörperte die Gier auf Erfolg, die Unbarmherzigkeit gegenüber einem Kontrahenten so sehr wie Jürgen Tunjic. Vor einigen Wochen schien er noch ausgelaugt, nahm sogar zeitweilig auf der Ersatzbank Platz. Jetzt sagt er: "Ich habe diese Pause gebraucht. Ich fühle mich wieder topfit!"

Seine Leistung war die bisher beste des Neuzugangs im Trikot der Eintracht. Das Zusammenspiel mit seinem Kollegen funktionierte hervorragend, Tunjic war die Präsenz im Zentrum, die von ihm erwartet wird. Seinem Tor am zehnten Spieltag gegen Lurup folgten eine Woche später zwei weitere in Mei endorf. Jeweils aus kurzer Distanz musste der 37 Jahre alte - oder an Ta gen wie diesen eher ewig junge - An greifer nur noch vollstrecken.

Norderstedt nutzte zum einen die eklatanten Defensivschwächen der Gastgeber, entwickelte jedoch auch eine enorme Spielfreude, die von einer Offensivreihe dieses Kalibers auch erwartet werden darf.

"Wir haben sofort gemerkt, dass hinten nichts zusammenpasst bei Meiendorf", sagte Jürgen Tunjic mit einem breiten Grinsen. So war es auch nicht verwunderlich, dass MSV-Coach Matthias Stuhlmacher mit Beginn der zweiten Halbzeit bereits seinen zweiten Wechsel vorgenommen hatte. An den einseitigen Kräfteverhältnissen änderte dies allerdings nichts.

Insbesondere in der letzten halben Stunde rollten fast schon minütlich die Angriffe in Richtung des Meiendorfer Keepers Tobias Sävke. Ivan Sa Borges Dju traf mit seinem ersten Ballkontakt zum 4:1 (77.), erhöhte fünf Minuten darauf auf 5:1. Weitere Tore waren möglich, doch die Stimmung war sowieso schon auf dem Höhepunkt.

Auch bei Trainer Thomas Seeliger, der nach eigenem Bekunden erstmalig als Sieger bei der Pressekonferenz Platz nehmen durfte. "Das war ein absolut verdienter Sieg. Auch in der Höhe. In den ersten 25 Minuten hat die Mannschaft wie aus einem Guss gespielt, hätte das Spiel bis zur Halbzeit entscheiden können oder müssen", sagte er.

Das Mantra im Team lautet momentan: "Wir sind auf einem guten Weg." Hilfreich ist in diesem Zusammenhang der Spielplan, der Eintracht Norderstedt in den kommenden Wochen Aufgaben stellt, die nicht zu den besten Klubs der Liga gehören.

Die Hoffnung in Garstedt ist, dass sich die Mannschaft in diesen Partien derartig verbessert, um dann auch in den Duellen mit Top-Teams punkten zu können. Jürgen Tunjic ist ohne Einschränkung davon überzeugt, dass es nun aufwärts gehen wird. "Das werden jetzt unsere Wochen. Und gerne auch meine!"

Tore: 0:1 Lindener (3.), 0:2 Tunjic (16.), 1:2 Sara (27.), 1:3 Tunjic (61.), 1:4, 1:5 Sa Borges Dju (77./ 82.).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Eglseder, Rose, Lindener - Wehrendt - Browarczyk (80. Pe trekovic-Loncar), Koch, Meyer - Makomé (76. Sa Borges Dju), Tunjic.