SV Todesfelde dreht die Partie gegen Altenholz trotz frühen Rückstands und bleibt Tabellenzweiter

Todesfelde. Die Situation war nicht neu für Jorrit Bernoth. Ein Spiel in der Schwebe, der Ball an seinem Fuß, das Tor knapp 16 Meter entfernt. Und dann nahm der Spielgestalter des SV Todesfelde Maß. Wie schon im Pokalhalbfinale in Kaltenkirchen. Und wieder zitterte das Netz, wieder sprangen die Kollegen begeistert auf Bernoth zu.

Der sehenswerte Dropkick des 20-Jährigen zum 2:1 (1:1)-Endstand am zwölften Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga war der entscheidende Unterschied im Duell mit dem TSV Altenholz. Die Mannschaft darf sich somit weiter Gratulationen und Anerkennung abholen im Dorf. Muss sie auch, denn Trainer Sascha Sievers wird einen anderen Ton anschlagen.

"Das wird nicht mehr lange so weitergehen", sagte dieser mit Blick auf den erneut knappen Erfolg. Schließlich hatte Todesfelde zunächst gehörig gewackelt und vom Aufsteiger schon in der zweiten Minute durch Kevin Link das 0:1 kassiert. Linksverteidiger Martin Fröhlich und Kapitän Dominik Lembke hatten den Rückstand mit individuellen Fehlern eingeleitet.

Souverän sieht anders aus. Für den Coach kam dies aber keineswegs überraschend, hatte er doch schon in den vergangenen Wochen den überraschenden zweiten Tabellenplatz stets relativiert. "Das war typisch für unsere junge Mannschaft. Ein Spitzenteam macht das anders", sagte er.

Gleichwohl sind die Todesfelder in der Lage, schnell zu lernen. Sievers wurde nach 28 Minuten zur Umstellung gezwungen, als Lembke mit dickem Knöchel vom Rasen humpelte. Für ihn kam Angreifer Dennis Studt, die taktische Formation wurde umgestellt und Schritt für Schritt spielten sich die Gastgeber frei. Noch vor der Pause erzielte Oliver Zebold den Ausgleich (41.), ehe Sascha Sievers das Team mit seiner Halbzeitansprache endgültig aufweckte. "Ich habe gefragt, ob die Investition in die Partie ausreicht, um die Position in der Tabelle zu behaupten."

Dank Bernoth und dank aufmerksamer Defensivarbeit in der Schlussphase blieb es bei dem fünften Sieg in den sechs Begegnungen seit der letzten Niederlage (0:3 gegen Flensburg 08/26. August). Darüber hinaus hat Todesfelde in der laufenden Saison bereits fünfmal mit einem Tor Vorsprung gewonnen. Zumindest in dieser Kategorie ist der momentan beste Klub im Kreis Segeberg tatsächlich Spitze.

Mehr aber auch nicht, so betont es Sascha Sievers unablässig. Er warnt in diesem Sinne davor, angesichts des Hö henflugs das nahende Derby beim 15 Zähler und 13 Ränge schlechter platzierten - aber mit Sicherheit hochmotivierten - TuS Hartenholm (Sonntag, 15 Uhr) als Selbstläufer zu sehen. "Das mit der Favoritenrolle ist doch Käse. In dieser Liga gibt es nur einen Favoriten, das ist Holstein Kiel II. Die haben bisher jedes Spiel gewonnen."

Tore: 0:1 Link (2.), 1:1 Zebold (41.), 2:1 Bernoth (52.). SV Todesfelde: Barkmann - Gelbrecht (57. Hamann), Haldau, Lembke (28. Studt), Fröhlich - Bernoth, Reining, Testa - Zebold (77. Bruhn), Ziesecke - Witt. Tabelle: 1. Holstein Kiel II (36 Punkte/44:6 Tore), 2. SV Todesfelde (25/23:16), 3. TSV Kropp (22/ 20:9), 4. Flensburg 08 (22/28:20), 5. SV Eichede (21/25:17), ..., 15. TuS Hartenholm (10/11:24), 16. SV Henstedt-Ulzburg (9/11:26).