Auf eigenem Platz lässt der Fußball-Oberligist dem Aufsteiger SV Lurup keine Chance

Norderstedt. Es war nicht so, als ob die Fußballer von Eintracht Norderstedt eine Einladung des SV Lurup gebraucht hätten. Nein, vielmehr kamen die Garstedter zu ihrer Heimpartie am zehnten Spieltag, nahmen sich den Ball, gaben diesen kaum wieder her und feierten ihre eigene Party. Gesungen wurde zwar nicht im Regen, dafür klatschten sich die Akteure aber reihenweise erleichtert ab. Der harmlose Aufsteiger kam ihnen gerade recht, doch es wäre zu einfach, den 4:0 (3:0)-Heimsieg nur an einem überforderten Kontrahenten festzumachen.

Andere Details waren ausschlaggebend. "Ich bin da!" - "Ich bin auch da!". Dies schrien kurz vor der Pause erst Tillmann Grove und dann Dennis Wehrendt. Sie signalisierten damit ihre Anspielbereitschaft, hätten im übertragenen Sinne aber auch für ihre neun Teamkollegen sprechen können. Wer in der Oberliga Erfolg haben möchte, muss selbstbewusst, körperlich präsent und im Kollektiv geschlossen auftreten.

Diese Tugenden hatte die Eintracht in dieser Saison hin und wieder versteckt, indes keineswegs verloren. Sehr zur Freude von Trainer Thomas Seeliger, dessen wiederholte Appelle zuletzt endlich in die Köpfe der Mannschaft vorgedrungen sind. "Wir haben es erzwungen, waren von Beginn an viel giftiger und bissiger im Spiel", lobte der Coach.

Nach einer viertelstündigen Abtastphase zündete der Turbo. Erst von Miché Makomé, der über links anzog und in die Mitte zurücklegte, wo Linus Meyer mit einem platzierten Rechtsschuss zum 1:0 traf (17.). Lurup hing in den Seilen, Norderstedt setzte entschlossen nach. Kapitän Wehrendt stand nach einer Ecke zentral vor dem Tor plötzlich frei und vollstreckte zum 2:0 (21.), ehe erneut über die linke Seite - dieses Mal mit dem Vorbereiter Steven Lindener - das dritte Tor durch Jürgen Tunjic eingeleitet wurde (24.).

Mit einer derart komfortablen Führung wurde vieles einfacher, was in anderen Begegnungen unter Druck nie so recht funktionieren wollte. Die Offensivspieler harmonierten, im zentralen Mittelfeld wurde abgeräumt und die Abwehrkette kaum getestet.

Nur während einer kurzen Phase in der zweiten Halbzeit schnupperte Lurup an einem Anschlusstor. Doch als Mike Eglseder nach einem Eckstoß auf 4:0 erhöhte (67.), ging es lediglich noch um die Höhe des Erfolges. Für Thomas Seeliger war es sein bislang entspanntester Arbeitstag an der Ochsenzoller Straße. "Als Trainer konnte ich mich relativ zeitig schon zurücklehnen. Ich hatte nie den Eindruck, dass das Spiel noch einmal kippen könnte."

Wie es nun weitergehen soll, erklärte Spielmacher Linus Meyer. "Wir sind auf einem guten Weg. Unsere Ambition ist es aber, auch Mannschaften von oben zu schlagen." Zunächst warten jedoch in den nächsten Wochen mit Meiendorf, Paloma und Rugenbergen Gegner von ähnlichem Kaliber wie Lurup. Es ist eine günstige Konstellation - sollte die Leistung in Woche zehn keine Ausnahme sein, hat Norderstedt alle Chancen, endlich die ersehnte Serie starten zu können.

Tore: 1:0 Meyer (17.), 2:0 Wehrendt (21.), 3:0 Tunjic (24.), 4:0 Eglseder (67.).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Eglseder, Rose, Kummerfeld - Wehrendt - Petrekovic-Loncar (70. Popalyar), Meyer (63. Ulaga), Lindener - Tunjic (75. Sa Borges Dju), Makomé.