Im Kreispokal gewinnt der SV Todesfelde 3:1 in Kaltenkirchen, der SV Henstedt-Ulzburg setzt sich nach Elfmeterschießen mit 6:4 in Schackendorf durch

Kaltenkirchen. Ganz wie in alten Zeiten hätte es sein sollen. Vielen Zuschauern der Kaltenkirchener Turnerschaft ist es schließlich noch in guter Erinnerung, wie ihr Team in der Fußball-Hierarchie des Kreises weit oben stand. Heute sind die Konstellationen andere. Und dies untermauerte der SV Todesfelde im Halbfinale des Kreispokals 2012/2013 mit einem unspektakulären, aber nur selten gefährdeten 3:1 (1:1). Somit kommt es im Finale am 18. Mai 2013 zum Duell mit dem SV Henstedt-Ulzburg.

Endgültig fest stand der Erfolg des SVT zwar erst nach dem 3:1 durch Kay Reining (83./Foulelfmeter) und der Roten Karte für den Kaltenkirchener Rechtsverteidiger Florian Bröcker 120 Sekunden darauf. Doch dass Verbandsliga-Klub KT trotz einer streckenweise ordentlichen Leistung an diesem Tag die nötige Geschlossenheit fehlen würde, um wie im Viertelfinale gegen den TuS Hartenholm (3:2 nach Verlängerung) einen Coup zu feiern, hatte sich schon zuvor angedeutet.

Zu oft waren sich die Akteure sichtbar und hörbar uneinig auf dem Rasen. Zudem brannten Ibrahim Yener nach seiner Auswechslung die Sicherungen durch: Der Offensivspieler trat einen Ball in Richtung Trainerbank, kickte ein Hütchen weg und hielt sich auch verbal nicht zurück. "Wieso ich? Wer kämpft denn hier noch?", entgegnete er seinen Coach Andreas Jeschke, ehe er fluchend in die Kabine ging.

"So etwas können wir wirklich nicht gebrauchen. Das wird disziplinarische Konsequenzen haben", sagte Jeschke. "Ich brauche Fußballer mit Herz und nicht solche, die austicken."

Ein Positivbeispiel war hingegen Tim Zarp. Der bullige Angreifer setzte sich gegen die Todesfelder Innenverteidigung gut in Szene, erzielte das zwischenzeitliche 1:1 und hatte großes Pech, als sein fulminanter Distanzschuss von der Unterkante der Latte (vermutlich) auf die Linie und dann ins Feld zurücksprang (63.). Es wäre das 2:2 gewesen. Alle Kaltenkirchener beteuerten (vergeblich), dass der Ball im Tor gewesen sei.

"Jeder sollte sich jetzt auf seine Leistung konzentrieren. Die Mannschaft muss kämpfen, alles geben", so Jeschke. Am Sonnabend empfängt die KT am Marschweg den TS Einfeld (16 Uhr), Verbandsliga-Konkurrent SV Henstedt-Ulzburg II spielt ebenfalls daheim am Sonntag gegen den MTSV Hohenwestedt (15.30 Uhr, Beckersbergstadion).

Der SV Todesfelde ist in der Schleswig-Holstein-Liga nach dem 2:2 des TSV Kropp gegen den VfB Lübeck II auf Rang drei abgerutscht. Am Sonntag (Anstoß: 14 Uhr) kommt Aufsteiger TSV Altenholz an die Dorfstraße.

"Elfmetertöter" Vincent Driessen sorgt für Finaleinzug des SVHU

Die 37. Minute wäre den Kickern des SV Henstedt-Ulzburg im Halbfinale beim SV Schackendorf beinahe zum Verhängnis geworden. Einen von Benoit Kuate Nzuakue verursachten Foulelfmeter entschärfte SVHU-Keeper Vincent Driessen aber im Duell mit SVS-Kapitän Sebastian Semtner und hielt den favorisierten Schleswig-Holstein-Ligisten beim Stand von 0:1 im Spiel.

Nach dem Ausgleich durch Pierre Hallé (72.) musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Auch hier war es Ersatzkeeper Driessen, der den letzten Versuch der Schackendorfer von Florian Sax parierte und den Weg zum 6:4 (1:1, 1:0) der Titelverteidiger ebnete.

Wegen eines klar besseren Chancenverhältnisses im zweiten Durchgang der regulären Spielzeit hätten sich die Kicker vom Rhen eine Verlängerung ersparen können. Doch mehr als der Ausgleich gelang den Schützlingen von Trainer Jens Martens nicht.

So war es den starken Nerven von Außenverteidiger Dominik Brackelmann zu verdanken, dass die Henstedt-Ulzburger zum dritten Mal in Folge das Pokalfinale erreichten. Der 19-Jährige verwandelte den entscheidenden letzten Strafstoß sicher. Mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen den SV Eichede (Sonnabend, 13.30 Uhr/Schäferkampsweg) könnte die Extraschicht in Schackendorf für den SVHU zum Problem werden. Nach zuletzt schwachen Auftritten vor heimischem Publikum kann Martens dann allerdings wieder auf eine eingespielte Abwehrkette zurückgreifen. Einzig Außenverteidiger Kofi Mensah (Sperre) und Torhüter André Zick, der nach einem Wadenbeinbruch wieder ins Training eingestiegen ist, fehlen noch.

"Gegen den Topfavoriten der Liga stehen wir nicht unter Erfolgsdruck. Egal, wie die Partie ausgeht, kann unsere junge Truppe auf jeden Fall weitere Erfahrung sammeln", sagte Manager Oliver Wegmann.