Dezimierte Gastgeber verlieren die Partie gegen den TSV Kropp in der Anfangsphase. SV Todesfelde festigt bei Schleswig 06 Rang zwei.

Hartenholm. Trainer Markus Weber und Kapitän Martin Genz? Grippekrank im Bett. Thilo Quinting? Die Bänderverletzung wieder aufgebrochen. Sven Günther? Weiter außer Gefecht mit einer Zerrung. Arved Käselau? Schießt in diesen Tagen nur noch für die zweite Mannschaft Tore. Dazu kamen der nach seinem Armbruch gerade erst wieder einsatzfähige Tim Ollenschläger und ein abgezockter Tabellendritter TSV Kropp, sodass die stark dezimierten Fußballer des TuS Hartenholm am elften Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga schon einen außergewöhnlichen Moment benötigt hätten für einen Heimsieg.

Leider ganz und gar nicht außergewöhnlich, sondern ein zu oft auftretendes Problem sind die Fehlstarts der Mannschaft. Beileibe nicht zum ersten Mal in dieser Saison buddelte sich Hartenholm mit frühen Gegentreffern in der 3. und 8. Minute ein tiefes Loch, aus dem auf diesem Niveau kaum ein Entkommen ist.

"Wir haben wieder einmal die Anfangsphase verschlafen. Das ist sehr schade, das hat uns aus dem Spiel genommen", sagte Ligamanager Heiwi Genz, der gemeinsam mit Assistenzcoach Roman Ehlert die Verantwortung trug.

Was blieb, waren wackeres Anrennen gegen einen Kontrahenten im Verwaltungsmodus, eine kurze Hoffnungsphase nach dem 1:2 durch Morten Liebert - der Angreifer traf im vierten Spiel nacheinander - sowie der Knockout von Kropp wenige Minuten nach dem Anschluss. "Da hat sich unsere Jugend gezeigt. Nach dem 1:2 waren wir viel zu offensiv und hatten beide Außenverteidiger vorne. Dann wurden wir ausgekontert", so Genz.

Genug davon. In zwei Wochen - zunächst hat der Klub am kommenden Wochenende spielfrei - soll ein anderer TuS Hartenholm auf dem Rasen stehen. Mit Weber an der Seitenlinie, mit Genz, Ollenschläger, Günther und auch Sorgenkind Käselau, der körperlich und auch von der Einstellung her wieder bereit sein soll. Sie wollen im Derby (14. Oktober, 15 Uhr) dann dem Herbstmärchen des SV Todesfelde einen Dämpfer verpassen.

Doch wie das möglich ist, daran verzweifeln momentan Woche für Woche die Gegner. Auch im Auswärtsmatch bei Schleswig 06 hatte Todesfelde immer wieder eine Antwort parat und war unter Druck gefestigt genug, um mit einem 3:2 (1:0) zum vierten Mal in den vergangenen fünf Partien zu triumphieren. Damit verteidigte die Überraschungsmannschaft ihren zweiten Tabellenrang. Das allein genügte Trainer Sascha Sievers allerdings nicht. "Wir müssen kritisch sein. Ich lobe gerne, wenn es etwas zu loben gibt. Aber diesmal war es ein bisschen dünn."

Weil der SVT eben seine zahlreichen Chancen nicht konsequent nutzte, weil er sich in der Schlussphase taktisch unclever verhielt und Schleswig somit sogar knapp vor einem unverdienten Remis stand. Eines unterstrich die Begegnung: Lässt Todesfelde nur auf einigen Positionen nach, ist das Team lediglich marginal besser als ein Abstiegskandidat. "Wir müssen immer am Limit sein, immer das Maximum herausholen", so Sascha Sievers. Genau deswegen führt das Team nämlich das Verfolgerfeld an in einer sehr ausgeglichenen und deswegen sehr unterhaltsamen Schleswig-Holstein-Liga - nur Tabellenführer Holstein Kiel II ist mit zehn Siegen aus zehn Spielen längst außer Reichweite.

Am morgigen Mittwoch steht das Halbfinale im Kreispokal Segeberg auf dem Programm mit zwei Duellen zwischen Verbandsligisten und Vertretern aus der Schleswig-Holstein-Liga. Todesfelde gastiert bei der Kaltenkirchener TS, der SV Henstedt-Ulzburg beim SV Schackendorf (Anstoß: je 15 Uhr).

TuS Hartenholm - TSV Kropp 1:3 (0:2). Tore: 0:1 Petersen (3.), 0:2 Claus (8.), 1:2 Liebert (68.), 1:3 Alias (73.). Rote Karte: Alias (Kropp/85./grobes Foulspiel). TuS Hartenholm: Newe - Schröter (68. Ollenschläger), Bruhn, Johannsson, Gätjens - Rückert, Uhlenbrock (82. Meyerfeldt), Brumshagen, Jäger (61. Lohse) - Holz, Liebert. Schleswig 06 - SV Todesfelde 2:3 (0:1). Tore: 0:1 Lembke (16.), 1:1 Möller (48.), 1:2 Bruhn (52.), 1:3 Fröhlich (82.), 2:3 Puttins (84.). SV Todesfelde: Barkmann - Gelbrecht, Haldau, Lembke, Fröhlich - Jürgensen (65. Reining), Ber noth, Testa - Mädler (42. Bruhn), Ziesecke - Studt (70. Witt).