Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg setzen sich in der 3. Liga Ost gegen Frankfurter HC II durch

Henstedt-Ulzburg. Während der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Frankfurter HC II und später auch im Match lief für die Handball-Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg (3. Liga Ost) nichts nach Plan. Immerhin: Das Endergebnis stimmte. Mit einem 26:22 (14:13)-Erfolg schaffte der SVHU vor 80 Zuschauern den zweiten Saisonsieg und hat nun 4:2 Punkte auf dem Konto.

Die Chronologie der Missgeschicke: Allrounderin Nina Schilk wurde Mitte der Woche von ihrer Katze am rechten Auge verletzt und musste absagen. "Ich habe Riesenglück gehabt, dass Luzy mit der Kralle nicht Schlimmeres angerichtet hat, muss mich aber schonen."

Zehn Minuten vor dem Anpfiff erwischte es auch Torfrau Miriam Hawen. Sie trat beim Aufwärmen auf einen Ball - Verdacht auf Bänderdehnung im Sprunggelenk. Also musste neben der schon nominierten Christiane Sacher kurzfristig Jennifer Knust ran. Sie wollte wegen einer Grippe aber eigentlich pausieren und hatte demzufolge keine Sportutensilien dabei.

Teamkollegin Janine Becker, die wegen Kniebeschwerden in der Hinrunde pausiert, und Trainer Volker Paul fungierten daraufhin als Krisenmanager. Becker, die vierte Schlussfrau im Kader des SVHU, raste nach Kaltenkirchen, um ihre Torhüterinnen-Kluft zu holen; Paul stellte Knust, die sich während der Rückfahrt im Auto umzog und so rechtzeitig zur zweiten Halbzeit spielbereit war, seine Sportschuhe Größe 44 zur Verfügung.

Damit nicht genug: Nach 99 Sekunden, beim Zwischenstand von 2:0 für die Gastgeberinnen, musste die Partie etwa zehn Minuten lang unterbrochen werden. Wegen einer fehlerhaften Eingabe der Daten für den elektronischen Spielberichtsbogen verweigerte der Computer des Kampfgerichts die Arbeit. Und als das Problem endlich gelöst war, hatten die Henstedt-Ulzburgerinnen komplett ihren Rhythmus verloren.

Den im Schnitt unter 20 Jahre alten Gästen gelang es, Bente Maassen zu neutralisieren. Deren normalerweise so zuverlässige Rückraumkollegin Tina Pejic stand komplett neben sich, Linksaußen Mirlinda Hani hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt - und im Angriff versemmelte das gesamte Team Chancen über Chancen. So blieb es vor allem Rabea Dieckmann vorbehalten, die Kastanien für den SVHU aus dem Feuer zu holen. Sie traf siebenmal.

Coach Paul: "Das war Not gegen Elend. Wenn alle meine Spielerinnen in Normalform agieren, gewinnen wir mit 15 Toren Vorsprung..."

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Rabea Dieckmann (7/davon 2 Siebenmeter), Janicke Bielfeldt (4), Bente Maassen, Sabrina Wrage (beide 3), Tina Pejic, Laura Neu, Julia Steinberg (alle 2), Alisa Oehme, Ann-Kathrin Skubich, Inga Schlegel (1).