Golfprofi aus Kisdorferwohld muss in Moskau drei Krankenhäuser aufsuchen

Kisdorferwohld. Ausgezehrt, aber nicht außer Form - so lautet die Turnierbilanz für Profigolfer Ben Parker nach dem M2M Russian Challenge Cup 2012. Der 13. Platz brachte ihm 3300 Euro Preisgeld ein.

In der Nacht vor Beginn des mit 200 000 Euro dotierten Turniers beim Tseleevo Golf & Polo Club im Großraum Moskau schien die Teilnahme des 25-Jährigen aus Kisdorferwohld gefährdet zu sein. "Ich fühlte mich plötzlich krank, und mein Bauch schmerzte in Blinddarmnähe", sagte Parker, der sich sofort bei den Ärzten der European Challenge Tour meldete, zu deren Serie der Wettbewerb gehört.

Es folgte eine Odyssee mit Dolmetscher durch drei Moskauer Krankenhäuser, bis Ben Parker Medikamente erhielt und seine kurze Nachtruhe vor dem ersten Abschlag antreten konnte. "Ich wollte auf jeden Fall starten", sagte Parker, der keine Mahlzeit zu sich nehmen konnte, aber viel Flüssigkeit trinken musste. "Mein Ziel war, den ersten Tag irgendwie zu überstehen und darauf zu spekulieren, dass es mir danach besser geht."

Seine Hoffnung erfüllte sich. Doch möglicherweise hätte er sportlich sogar besser abgeschnitten, wenn seine Genesung langsamer vorangeschritten wäre. Trotz oder gerade wegen der unfreiwilligen, zweitägigen Fastenkur legte Parker Auftaktrunden von 70 und 69 Schlägen auf dem Par-72-Kurs hin; zwischenzeitlich hatte er nur drei Schläge Rückstand auf die Spitze. In besserer Verfassung rutschte er nach einer 73er- und einer 76er-Runde noch ab.

"Mein Problem ist, dass ich beim Spielen zu viel nachdenke", sagte Ben Parker, "doch dazu war ich an den ersten Tagen nicht in der Lage. Mein Ziel sollte also sein, nicht lange zu überlegen und einfach zu sehen, was passiert."

Morgen startet er in Almaty bei den mit 400 000 Euro dotierten Kazachstan Open.